Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Die Lage der Italiener hatte sich im Knie des Eagliamento sehr kritisch gestaltet. Während 
sie der deutschen «Zägerdivision in der Gebirgsgegend des Monte Eorno noch Widerstand leisteten, 
hatte die l. Division in der Ebene bereits Eorrente Meduna bei Meduno erreicht, schnitt ihnen 
also den Rückzug nach Süden aus ihre Hauptkräfte ab. Gelang es, rasch genug Raum gegen 
Eramonti—Redona an der oberen Meduna zu gewinnen, so wurde die feindliche Gruppe auch 
von Westen abgeschnitten und zur Kapitulation gezwungen. Schon war die Spitze der Kolonne ZML. 
Zreih. v. Hordt, die 59. Gebirgsbrigade, auf dem Marsche nach Eramonti, die Edelweißdivision 
sollte folgen. 
Am 9. November vervollständigte die Gruppe Hordt, die mit der 59. Gebirgsbrigade von 
Norden her Uber Grasia, mit dem Bataillon 11/59 von Preone Uber 5. Francesco und 5. Bincenzo 
gegen das Becken von Eramonti vordrang, die Einkreisung des Feindes. Das am Vorlage durch 
das Val Dengar nach Pozzis vorausgesandte IV. Bataillon, Hptm. Eartler, des 4. Regiments 
stieß bei diesem Orte auf Feind, der sich bald zurückzog. Das Bataillon erreichte auf der Verfol¬ 
gung San Francesco und beschoß dort eine auf den Osthang des Monte Giaf (Eiuf) aufsleigende 
italienische Kolonne. Die Italiener gerieten in große Verwirrung und es ergaben sich etwa 
50 Offiziere und 899 Mann den Kaiserjägern, die überdies noch 54 Kanonen als Beute ein- 
brachten. 
Man erfuhr aus den Gefangenenaussagen, daß sich mehr als eine Brigade im Marsche vom 
Monte Eiuf gegen Selva Piana befand. Diese Brigade, etwa 5900 Italiener, vermochte das 
genannte Bataillon 11/59 gemeinsam mit dem Bataillon V/7 der 59. Gebirgsbrigade bei Selva 
Piana nach einem bis in die Morgenstunden des 7. währenden Gefechtes zur Waffenftreckung 
und zur Übergabe von 24 Geschützen zu zwingen. Bor kleinen Abteilungen deutscher Fäger legten 
in Eramonti und Eampone etwa 5000 Italiener die Waffen nieder, insgesamt wurden l 9.099 
Mann als Gefangene abgeführt. Ein kleiner Rest des Feindes schlug sich in das enge Gebirgstal 
nach Selis durch. Shn erreichte später das gleiche Schicksal. 
Das 5. Regiment war am 9. November im Verbände der 2 >7. Brigade von Tolmezzo bis 
Grasia gelangt. Am 7. nächtigten die Gruppen der Edelweißdivision nach den VerfolgungskLmpfen 
im Raume um Eramonti di Sopra, das 5. Regiment in Faidona (IV. Bataillon) und Redona. 
Marsch durch die Veneliamschen Alpen an die obere Piave 
(8. bis 12. November) 
Nach dem Zusammenbruche der Fulischen Front und mit dem Beginn des Abbröckelns der 
Italiener vom Karnischen Kamm mußte nun auch die Dolomitenfront der Italiener ins Wanken 
geraten. Hier traten am 5. November die Verfolgungskolonnen des k. u. k. XX. Korps den 
Vormarsch an. Auf dem Ostflügel sollte die Gruppe Obst. Edl. v. Maendl (21. Gebirgsbrigade) 
mit drei Bataillonen und einer Batterie Uber den Kreuzberg nach Auronzo, mit dem angeglieder¬ 
ten VI. Bataillon des 2. Regiments von Schluderbach Uber Misurina in das Ansieital vorstoßen. 
Unter dem Kommando des Majors Karl Freih. v. Ehizzola hatte das Bataillon schon am 4. No¬ 
vember den Abstieg vom Monte Piano in das Popenatal begonnen und drang über den Misu- 
rinasee in das oberste Ansieital ein. 
Die k. u. k. 19. Armee, die dem aus den Karnischen Alpen abziehenden Feind mit der Haupt- 
Kraft zunächst an den oberen Eagliamento und mit der Gruppe Obst. Fässer nach Sappada ge¬ 
folgt war, näherte sich indessen schon von Osten dem Labore, in welchem Raume noch nam¬ 
hafte Teile des italienischen I. Korps der Abbeförderung harrten. 
Am 9. November hatte das VI. Bataillon der 2er Kaiserjäger die Gegend von Auronzo 
erreicht, während die „Erachombataillone" der 21. Gebirgsbrigade nach dem Eintreffen in 
S. Stefano in das Pustertal zurückgekehrt waren. Das Kaiserjägerbataillon verstärkte die 
Gruppe Obst. Fässer (nunmehr 21. Gebirgsbrigade benannt) und ging gegen die Nordfront der 
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