junge Kaiser Karl belohnt, in dem er die aus den vier Kaiserjäger-Regimentern bestehende 8. Di¬
vision vom 9. Dezember 1917 an „Kaiserjäger-Division" benannte.
Der Armeekommandant, GO. Rohr, richtete in einem am gleichen Tage erlassenen Armee¬
befehl an die Kaiserjäger folgende ehrende Worte:
„Vollbewährt ist das Gefühl der Zusammengehörigkeit, das dem alten, großen, stolzen Kaiser¬
jägerregiment seit jeher eigen — alle Kaiserjäger, Offiziere und Mann, auch dann verband, als
die Wahrung des alten Kaiserjägerruhms vier Regimentern anvertraut wurde.
Auch 2hr habt im jetzigen Weltkriege diesen Ruhm — Schulter an Schulter — herrlich geehrt
und gemehrt mit dem Blute vieler Tausender von Tiroler Helden, in Rot und Tod, in Kampf
und Sieg, in Galiziens Fluren, auf Rußlands Gefilden, am Zfonzo und jetzt auf den eisgskrönten
Grenzbergen des Landes Tirol.
„2n Treue fest" hielten Ture eisernen Reihen Tag um Tag, Fahr um Fahr, von Feindesmacht
umbraust, den roten Tiroler Adler in Thren hoch.
Als dieser im Mai seine Schwingen zu brausendem Rächerfluge entfaltete, da sah Tuer junger,
erlauchter Korpsführer leuchtenden Blicks den Feind wanken und weichen vor dem stürmenden
2ubel der Kaiserjäger.
Was damals des siegenden Führers Herz fühlte, hat heute unseres Kaisers und Allerhöchsten
Kriegsherrn Gnade nicht vergessen! Zu Euren Herzen, Kaiserjäger spricht das frische Grün des
Lorbeerkranzes, mit dem des Kaisers Dank die Zahnen der vier Regimenter nun aufs neue und
für immer umschlingt.
Soldaten der 11. Armee!
Wir grüßen die junge, an alten Ehren reiche „Kaiserjägerdivision". Sie wird ihren Namen
zu ehren wissen: „Dem Kaiser zur Ehr, dem Feinde zur Wehr!" Wir alle aber fühlen in dieser
kaiserlichen Gnade in jubelnder Begeisterung unseres Kaisers und Zeldherrn echtes, warmes
Soldatenherzl"
Bald darauf sollte den Kaiserjägern eine weitere Ehrung zuteil werden. Am 1b. Zänner 1917,
dem 1dl. Jahrestage des Bestandes der Kaiserjäger, weilte Kaiser Karl im Standorte der Kaiser-
jäger-Division. Er besichtigte 2ägerabteilungen, empfing Abordnungen der Truppen und deko¬
rierte persönlich vchle tapfere Kaiserjäger.
Beim Mittagstische richtete der Kaiser an den Divisionär, ZML. von Verdroß, folgende
Worte: „Zch danke 2hnen, lieber Verdroß, für die Worte der Anhänglichkeit und Treue, die
Sie als ältester Kaiserjäger im Namen der Kaiserjäger an mich gerichtet haben. Zum 101. Wie¬
genfeste gestalte 2ch, daß von heute an die 58. Gebirgsbrigade und 180. Znfanteriebrigade den
Namen „Erste und Zweite Kaiserjägerbrigade" führen."
Auch das XIV. Korps erhielt um diese Zeit eine neue ehrende Bezeichnung: es wurde
„XIV. Edelweißkorps" benannt.
Ende Zänner wurde das 5. Regiment aus dem Stellungsabschnitt Roiterücken zur wohlver¬
dienten Ruhe und Erholung nach Trient verlegt. Bereits am 21. begannen die Ablösungen der
Stellungskompagnien. Das II. Bataillon wurde durch das I. Bataillon des 1. Regiments abgelöst,
zuerst nach Bocaldo, dann nach Ealüano und am 25. nach Trient verlegt. Am 2b. rückte die 15.
und die halbe 15. Kompagnie, am 27. der Rest des IV. Bataillons nach Bocaldo ab. Am gleichen
Tage gelangte auch das I. Bataillon zur Ablösung und sammelte sich in Piazza, um am 28. ge¬
meinsam mit dem IV. Bataillon nach Ealüano und am 29. nach Trient zu marschieren. Regiments¬
stab und Regimentspionierabteilung trafen am 29. in Ealüano und am 50. in Trient ein.
Zu der ersten Woche des Aufenthaltes in Trient wurde dem 5. Regimenté vollkommene Ruhe
gegönnt. Eine große Anzahl von Offizieren und Mannschaften konnten auf Heimaturlaub gehen.
Rach dieser Ruhepause wurde alles darangesetzt, das Regiment wieder schlagfertig zu machen.
Aus der Regimentspionierabteilung wurde eine Regimentspionierkompagnie unter Oblt. Hödl,
aus der Rsgimentstelephonabteilung ein Regimentstelephonzug unter Li. Kofler gebildet. Obstlt.
Fürst zu Windifchgrätz übernahm am 19. Februar das Kommando des IV. Bataillons. Am 27.
218