Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Vielleicht 20 Mann der 4. und ebensoviele der 1. Kompagnie waren noch am Leben geblieben 
und sahen nun stumm in der Kaverne. Die Nähe des Todes, der noch immer unter den vielen 
Schwerverwundeten reiche Ernte hielt, lieh keine Siegesfreude auskommen. Da stimmte Fgfr. 
Mair ein Lied, ein altes Soldatenlied an. Die Fäger sielen ein und voll tönte es durch die 
Kaverne: „---ja die meisten Brüder schlummern schon vom ersten Fägerbataillon--“ 
3n der Nacht kam noch unser braver Zeldkurat Klotz m die Stellung und segnete die Mann¬ 
schaft in den Kavernen und die vielen Verwundeten und Toten, die in ruhmvollem Kampf gegen 
zehnfache Übermacht fürs Vaterland verblutet waren." 
Die schweren Kämpfe am Gipfel des Mt. Pafubio fanden am 10. Oktober mit gesteigerter 
Heftigkeit ihre Fortsetzung. Die Italiener brachten durch das Feuer nahe herangeschobener Ge- 
birgsgeschütze und durch ihre Minenwerfer der Besatzung die schwersten Verluste bei. Die Vor¬ 
stöße des Feindes wurden aber mit Unterstützung durch Reserven abgewiesen. Schließlich vertrieben 
ihn ein in den Abendstunden unternommener Gegenstoß, geführt von den Leutnants Guido Faconcig 
und Matscher, fast völlig von der Platte. Nur am Bruchrande, in den Trümmern der Vorstellung 
behauptete er sich weiterhin. 
Abwehr eines Aahangriffes. 
Am 11. dauerten die Handgranatenkämpfe, die von Trichter ;u Trichter geführt wurden, noch 
fort. Es wurde auf beiden Seiten mit beispielloser Erbitterung und Tapferkeit gekämpft. 2n- 
;wischen waren Verstärkungen von allen Seiten herbeigeeilt, die 3. und 4. Kompagnie sowie Teile 
des XXIII. Marschbataillons, Hptm. Fempirek, des 4. Regiments, eine Marschkompagnie des 
Infanterieregiments Nr. 50, ;wei Kompagnien Bosmaken, ferner ein Alpindetachement der 
3. Division. Diese Reserven durchschrillen ?um Teil unter schweren Verlusten auf den wenigen 
Fugangswegen die Sperrfeuer;one und verstärkten die Stellungskompagnien des 1. und 3. Re¬ 
giments. 
Besonders erfreulich war der Fufchub von mehreren Steilfeuergeschützen schwersten Kalibers, die 
in den nächsten Tagen mit großem Erfolge den Kampf mit der feindlichen Artillerie aufnahmen. 
Am 11. Oktober nachmittags verlor das 5. Regiment seinen held-enhaften Regimentskom- 
mandanten, Obst. Fischer v. See, durch einen Volltreffer in den in der Zeuerlinie liegenden Be¬ 
obachtungsstand, wobei auch Hptm. Harrant und Li. v. Gelmini verwundet wurden. 
2n der Nacht ;um 12. Oktober wurde ein feindlicher Angriff auf die neue Stellung des 3. Re¬ 
giments auf dem Roiterücken abgewiesen. Snfolge der Erschöpfung der Streiter trat eine kur?e 
Kampfpause ein, die nur an einzelnen Stellen unterbrochen wurde. 
So versuchte am 15. Oktober ein italienisches Bataillon abermals vergeblich den Roiterücken 
201
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.