Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

Auf Befehl des Divisionskommandos hatte das zur linken Hand des 2. Regiments vor¬ 
rückende 1. Regiment nach Besitznahme des Rückens Monte Maggio—Monte Gufella die Lima 
di Lampoluzzo anzugreifen. Das 1. Regiment trat aber am 17. nicht mehr in Tätigkeit, mit 
Ausnahme der zugehörigen Skikompagnie und der Mafchinengewehrahteilung IV. Die Lkikom- 
pagnie war als Rahtreferve dem III. Bataillon des 2. Regiments bei der Erstürmung des Monte 
Maggio nachgefolgt, wobei der Kommandant, Oblt. Bargehr fiel. Auf Initiative des Obstlt. 
v. Zötzl wurde durch Feuer der Maschinengewehrabteilung IV das Heranbringen von italienischen 
Reserven aus Autos zum Monte Maggio verhindert, wodurch das 2. Regiment entlastet ward. 
Während die 180. Brigade am 17. Mai um die RUckenlime Monte Maggio—Höhe 1672 
rang, hatte das 3. Regiment noch immer die Ausgabe, die Losta d'Agra sestzuhalten. Lin Ver¬ 
such des Lt. Rudolf v. Gelmini mit der halben 7. Kompagnie die Höhe >804 in der Nacht zum 
18. im Handstreich zu nehmen, scheiterte trotz der anerkennenswerten Schneid der Angreifer und 
kostete 22 Verwundete. 
Erstürmung der Lima di Lampoluzzo und des Monte Gufella. — 1. und 3. Regiment 
(18. Mai 1916) 
Das 3. Regiment stand am 18. vor der ungemein schwierigen Ausgabe, die gewaltige, hoch 
mit Schnee bedeckte Lima di Lampoluzzo zu gewinnen. Um Mittag begann das Wirkungsschie¬ 
tzen unserer Artillerie gegen dieses mächtige Bollwerk des Feindes. Am Nachmittag hatten die 
schweren Batterien die feindlichen Bastionen vor dem 3. Regiment sturmreif geschossen. Nun 
erstürmten im raschen Anlauf Teile des II. und des IV. Bataillons, geführt von Mjr. Wiesinger, 
die Höhe Kote 1804 und dann das I. Bataillon, Hptm. Laldini, nach Abwehr eines Gegen¬ 
angriffes, die Lima di Lampoluzzo. 
GM. Schemfil schildert in der Regimentsgeschichte des 3. Regiments ausführlich die Er¬ 
oberung dieser Höhen: „Die 5. und die 6. Kompagnie der 3er Kaiserjäger gelangten trotz des 
heftigen feindlichen Abwehrfeuers wie auf dem Exerzierplätze, in dünnen Schwarmlinien in 
vollster Ordnung vorgehend, an den Futz der Höhe 1804. Dann begann auf dem steilen Hang 
der sehr schwierige Ausstieg im hohen Schnee, zwischen Latschen und Bäumen. Hiebei erlitt die 
6. Kompagnie, Oblt. Ezulius, durch flankierendes Feuer, Verluste. Kdt.-Afp. Ritt. v. Eitz, der 
mit einer Aufklärungspatrouille vorausgeeilt war, griff unterstützend ein und hielt die seind- 
lichen Gräben unter Feuer. Run drang der junge tapfere Fhnr. Mikosch in kühnem Vorstotz 
mit seinem Fuge gegen die feindliche Stellung aus der Höhe 1804 vor, sank aber tödlich getrof¬ 
fen auf der Brustwehr nieder *). Die Fäger stürmten weiter, eroberten den Grabenteil im Hand¬ 
gemenge und rollten ihn weiter aus. Die italienische Besatzung ergab sich und rutschte auf dem 
Berghange im Schnee ab, um baldmöglichst in die schützende Gefangenschaft zu kommen. 
Kurz nach dem Einbrüche der 6. Kompagnie bekam sie aus einem Kavernengeschütz von 
der Lima di Lampoluzzo Flankenseuer. Gleichzeitig explodierten einige von den Italienern ge¬ 
legte Minen. Die Fäger zogen sich daher — alle Offiziere waren bereits gefallen oder verwun¬ 
det — zurück, zumal auch starkes Artilleriefeuer auf den eroberten Graben einsetzte. Ganz aber 
gaben sie die schwer erkämpften Grabenleile nicht aus, sondern stürmten mit der herbeigeeilten 
Bataillonsreserve wieder vor und nahmen nicht nur die vorher eroberten Gräben, sondern auch 
den Gipfel der Höhe 1804 . . .“ 
Bom IV. Bataillon hatte die 15. Kompagnie, Oblt. Haberfellner, beim Sturme auf den Sattel 
zwischen der Höhe 1804 und der Lima di Lampoluzzo einen Gegenstotz der Italiener abgewehrt 
und war dann in die feindliche Stellung eingedrungen. Lt. Percig und Fhnr. Anwander hatten 
durch ihre Lapserkeit an dem Erfolge der 15. Kompagnie viel beigetragen. 
1 Kdt. Ritt. v. Giß erhielt die Goldene Lapferkeitsmedaille, Zhnr. Mikosch zum zweiten Male die Goldene 
Gapferkeitsmedaille. 
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