Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

des IV. Bataillons des 2. Regiments am Plaut abgelöst und als Reserve hinter der Bocca di 
Val Orsara ausgestellt. 
Der linke Flügel des 2. Regiments wurde anfangs Mai im Stellungsabschnitt Lerrada (Terra- 
gnolo) durch Truppen der 10. Gebirgsbrigade abgelöst und nach links hinter die Toestellung ge¬ 
genüber dem Monte Maronia bereitgestellt. Das 2. Regiment hatte ;utn Angriff mit dem 
III. Bataillon in der Toestellung und der 11. Kompagnie im Terragnolotal, mit dem VI. Bataillon 
als Reserve dahinter, gruppiert zu sein. Das IV. Bataillon war zunächst als Brigadereserve, 
das V. als Divisionsreserve bestimmt. 
Das 4. Regiment, das durch die Marschbataillone XVI, XVII und XVIII seine Stände so 
aufgefüllt hatte, daß es vier Bataillone stark war, stand im Ttschtal bei Besenello. Das II. Ba¬ 
taillon hatte Talliano wegen der Beschießung durch schwere feindliche Artillerie räumen müssen. 
Kur; vor Beginn des Angriffs wurde das 4. Regiment als Korpsreserve auf die Hochfläche von 
Zolgaricr vorgezogen. Am 15. Mai wurden die vorbereitenden Dispositionen für den Angriff 
ausgegeben. Man wußte also, daß der längst erwartete Angriff nicht mehr fern sei. Sonntag, der 
14. Mai, brachte wieder trübes Wetter, nachmittags Regen. Gegen Abend kam zum Fubel der 
auf Abrechnung mit dem Feinde brennenden Kaiserjäger das Aviso, daß am 15. der Angriff 
stattfinden werde. Roch in der Nacht war die Angriffsgruppierung anzunehmen. 
italienisches Werk Lampomolon nach der Beschießung durch österreichische 30.5 cm Mörser, Mai 1915. (Aus dem 
Besitz des Herrn Lhalupskg.) 
Erstürmung der Pioverna-Ltellung und der Losta d'Agra. — 3. Regiment 
(15. Mai 1916) 
Am 15. Mai begann gegen 6 Uhr früh bei gut sichtigem Weiter die Schlacht. Blitz auf Blitz 
zuckte aus den Rohren. Den ohrenbetäubenden Donner der Geschütze rasch überholend, schossen 
die Bomben und Granaten heulend dahin — bald knapp hinweg über die Kaiserjäger-Stellungen, 
bald hoch in den Lüften — ihren Fielen entgegen. Mil Spannung konnten die Kaiserjäger ver¬ 
folgen, wie sich die Geschoßbahnen immer enger um die deutlich erkennbaren Fiele legten. Bald 
waren alle Geschütze eingeschossen und um 9 Uhr setzte das Vernichtungsfeuer ein. Ein Orkan 
brauste über die Berge. Die Rohre liefen heiß. Fu vielen Hunderten peitschten Geschosse durch 
die Luft, sausten zischend und barsten mit dröhnend kreischendem Getöse Uber dem tief beklommenen 
Feind. Felsen fielen in Trümmer. Feuer und Qualm schossen in die Höhe, dazwischen Stahlslücke, 
Steinblöcke, zersplitterte Bäume und auch Fetzen zerrissener Menschen. 
Tin erschütterndes Schauspiel rollte sich vor den Augen der angriffsbereit harrenden Kaiser¬ 
jäger ab. Staunend sahen es die jungen Mannschaften, die erst in den letzten Monaten in die so oft 
gelichteten Reihen der allerprobten Regimenter getreten waren. Augenzeugen berichten, daß an
	        
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