Volltext: Vom Frühjahr 1915 bis zum Kriegsende 1918 (2 ;)

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runb 40 Mann. Bis anfangs Funi Halle das Baiaillon mehr als 100 Mann durch Erfrierungen 
und Krankheiten verloren. 
über die Verwendung des II. Bataillons im Gebiete des Adamello (Gare Alto und Lares- 
gletfcher) berichtet Oblt. Pfänner des 2. Regiments: 
„2n den Fudicarien hatten die Italiener auf dem Adamellogletfcher bei Frühlingsbeginn plötz¬ 
lich mit stärkeren Kräften, hauptsächlich Alpini, heftige Vorstöße gegen unsere nur schwach be¬ 
setzten Linien unternommen. 2m Gal stießen sie bald auf Widerstand, auf den Gletschern jedoch 
hatten sie die kleinen Skiabteilungen, die sich ihnen entgegenwarfen, rasch verdrängt und gingen 
nun, nur durch die Hindernisse der Gletscherwelt in ihrem Vorrücken gehemmt, langsam gegen 
das Haupttal vor. Da hieß es keine Zeit verlieren. Kaum acht Tage Ruhe war uns bei Bruneck 
vergönnt worden, als wir alarmiert wurden, um mit der Bahn bis Trient und von dort mit Autos 
nach Tione in die Hudicarien befördert zu werden. Dort trennten sich die drei Kompagnien und die 
Maschinengewehrkompagnie (die 6. Kompagnie wurde erst im Februar 1018 wieder aufgestellt). 
Die 8. Kompagnie ging auf der Presanella, die 5. und 7. Kompagnie und die Maschinengewehr¬ 
abteilung auf dem Adamellogletfcher in Steilung, um Landsturmtruppen abzulösen, die erst vier 
Tage oben waren, jedoch vor Kälte, Entbehrungen und mangelhafter Ausrüstung schon 50 von 
Hundert ihres Bestandes verloren hatten. 
Nachdem wir uns gründlich über die Lage in jenen Höhen unterrichtet hatten, fetzten wir es 
durch, daß wir erst unsere hochalpine Ausrüstung vervollständigen konnten und daß uns gleich 
am ersten Tage eine Trägerkolonne, bestehend aus russischen Kriegsgefangenen, das zur Verpfle¬ 
gung Notwendigste, sowie Brennholz bis zum Abfchnittskommando auf Rifugio Earo-Alto 
(5000 m) Nachträge, denn Seilbahnen gab's damals in jenem Abschnitt noch nicht. Rur so brachten 
wir es fertig, den Leuten schon in der ersten Nacht auf dem Gletscher einen warmen Kaffee ver¬ 
abreichen zu können, während der Landsturm vier Tage nur kalte Konserven verzehrt hatte, was 
natürlich schwere Dgsenteriefälle zur Folge hatte. Auf dem Gletscher begannen wir sofort eine 
regelrechte Stellung in Schnee und Eis auszubauen. 2ch erhielt mit meinem Fug und einem Ma¬ 
schinengewehrzug die Aufgabe, die Mitte der etwa 2 km langen Front, die sich quer Uber den 
Gletscher zog, als starken Stützpunkt so gut wie möglich zu befestigen und einzurichlen. Links 
lehnte sich die Stellung an den Mt. Eavento an, der mit 5400 m der höchste Punkt, die italienischen 
Linien bedeutend überragte, so daß wir von ihm aus bei klarem Wetter mit Maschinengewehren 
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