Volltext: Ein Originalmensch

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keiner Art gemäh am 16. Jänner zuerst in der Kirche. Cs 
fiel dieser Tag auf einen Donnerstag. P. Leonhard Brixner, 
fein damaliger Beichtvater, hielt unter Assistenz ein Hochamt 
und der freudestrahlende Jubilar wohnte demselben an 
einem rotausgefchlagenen Betfchemel im Presbyterium bei. 
Seine Heiligkeit Papst Leo XIII. sandte demselben feinen 
Segen. Cs war dies das familienfeft, welches die klöster¬ 
liche Gemeinde zu Chren ihres Oblaten und freundes feierte. 
Bei Tische gab es ernste und launige Toaste und so manches 
Stückchen, das der Jubilar in feinem 50jährigen Doktor¬ 
leben aufgeführt, wurde zum Besten gegeben und wieder an 
das Licht gebracht, als Würze für die brüderliche Mahlzeit. 
In der Oeffentlichkeit feierte man das Jubiläum am 
darauffolgenden Sonntage im Bundesfaale unter großer 
Beteiligung der Bevölkerung. P. Rektor Hitthaler feierte in 
schwungvoller Rede das Leben und Wirken des Jubilars. 
Cin Schreiben des Bezirksarztes Dr. Locker von Vöcklabruck, 
das von allen Herzten des Bezirkes gezeichnet war, kam 
dabei zur Verlesung. Sie übersandten darin dem „Herrn 
Kollega“ ihre „kollegialen Glückwünsche“. Dann wurde 
von den Kindern der Anstalt ein humoristisches feftfpiel 
gegeben, das so ziemlich das Dokterl in feinem Wesen 
wiedergab, „gestörtes Stilleben“ betitelt. 
Am 8. Oktober 1905 fand abermals eine Ehrung 
Dr. Riedlingers statt, indem an diesem Tage nach der feft- 
tafel in Anwesenheit des k. k. Bezirkshauptmannes von 
Vöcklabruck, Grafen Lodron, durch P. Rektor Matth. Paprian 
dem treuen Sohne der katholischen Kirche das von Papst 
Pius X. verliehene Chrenkreuz pro Ecclesia et Pontifice 
überreicht wurde. Ansprachen und darauf ein feftfpiel im 
Bundesfaale verherrlichten den Tag. 
Bald darauf im Jänner 1906 fiel das 60jährige Doktor¬ 
jubiläum unseres Helden. Cs ist bezeichnend für feine 
Charakteristik, dah er zu dieser Chrung, wozu er wieder 
mit Musik abgeholt wurde, wie zu den früheren, ganz
	        
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