Volltext: Oberösterreichische Männergestalten aus dem letzten Jahrhundert

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ging wacker vorwärts! Ueber ein halbes Jahr teilte er als um 
sichtiger und opferfreudiger Kommandant mit seinen Lands- 
leuten das harte Feldsoldatenlos und führte sie im Verbände der 
Hessen tief nach Rußland hinein. Das LiZnum lauäis mit den 
Schwertern war der Lohn seines erfolgreichen Waffendienstes. 
Die gewaltigen Anstrengungen des Vormarsches und die 
häufigen Gefechte hatten der zähen Natur Greinöckers derart 
zugesetzt, daß er krank heimkehrte. Inzwischen war das Re 
giment zur Verteidigung der Tirolerberge gegen welsche Tücke 
auf den italienischen Kriegsschauplatz gerufen worden. Neue 
große Aufgaben harrten hier der kriegserprobten Oberöster 
reicher. Bald sehen wir sie im Sturm die Höhen des Coston 
und Cimone nehmen, dann wieder winden sie iir den erbitterten 
Kämpfen am Pasubio und am Gabriele unverwelklichen Lor 
beer um ihre ehrwürdige Fahne. Auf Porta Lepozze (Sieben 
Gemeinden) sind im Juni 1917 mehrere Tage hindurch wütende 
italienische Angriffe von schwachen Kräften der Vierzehner 
mit Erfolg abgewehrt worden; da erscheint Kaiser Karl in 
nächster Nähe des Schlachtfeldes und schmückt unter einer 
Schar von mutigen Streitern auch Oberleutnant Greinöcker 
mit dem silbernen AZnum Imulis. Wie mochte das Herz des 
leichtverwundeten Offiziers vor Freude Pochen, als er aus der 
Hand des Herrschers die Auszeichnung empfing! 
Genau ein Jahr später! Oesterreichische Geschütze trom 
meln auf die italienischen Stellungen am 6ol äel Ilosso, gleich 
zeitig setzt aber der Gegner mit einem verheerenden Feuer 
wirbel ein und kurz darauf tragen die Hessen ihre Angriffs 
wellen vor. Ganze Reihen brechen nieder; soweit noch Kräfte 
verfügbar sind, werden sie eingesetzt und suchen unter schwersten 
Blutopfern den errungenen Gewinn zu behaupten. An der 
Spitze seiner Kompagnie hält Greinöcker im Geschoßhagel 
tapfer stand und wirft den immer wieder anstürmenden Feind 
zurück. Da streckt ihn am 24. Juni ein Schrappnellschnß in 
die Brust auf die Walstatt hin. Schwerverwundet wird er 
in das Jeitungsspital nach Trient gebracht und haucht am 
29. Juni seine junge Heldenseele aus. 
Ein edler Streiter, ein treuer Heimatsohn hat ausgerungen. 
Am stillen Gottesacker von Pergine, welchen die einst von 
Oesterreichs Helden zähe verteidigten Südtirolerberge um 
säumen, ist er neben seinem zwei Jahre vorher gefallenen 
Bruder Josef zur letzten Ruhe gebettet worden. Vier Söhne 
stellte die Familie Greinöcker in die Reihen der Kämpfer, 
ihre Brust zierten viele Ehrenzeichen. Nur zwei kehrten wieder 
an den elterlichen Herd zurück. 
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