Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

14 
Da es sein sehnlicher Wunsch war, hat er in Heimaterde 
aus dem von reicher Geschichte umwobenen Friedhof seiner 
Vaterstadt Steyr seine letzte Ruhestätte gefunden. Wie oft 
führte ihn Soldatenlos weit von der Heimat fort, aber mit 
Leib und Seele hing er an seinem Oberösterreich und gerne 
verbrachte er seinen Erholungsurlaub unter den Landsleuten. 
Das höchste Zeichen der Anerkennung, welches sein Geburts 
ort Steyr zu vergeben hatte, das Ehrenbürgerrecht, wurde 
ihm bald nach der Eroberung des Lovaen verliehen. Auch ein 
„Trollmannplatz" am Grünmarkt sollte die Erinnerung an den 
wackeren Vaterlandsverteidiger stets wach halten; mit der 
Aenderung der Politischen Verhältnisse seit 1918 verschwand 
jedoch wieder diese Bezeichnung. 
Seinem Vaterlande war Trollmann ein treuer Diener. 
Streng gegen sich selbst, forderte er auch von den Untergebenen 
genaue Pflichterfüllung. Sein hilfreiches, edles Herz gewann 
ihm die Zuneigung aller. Ein gütiges Geschick hat es gefügt, 
daß er noch in der Vollkraft der Jahre bis zur Würde eines 
Geheimen Rates und Generals der Infanterie emporstieg. 
Vierzehn hohe Kriegsauszeichnungen schmückten die Brust des 
tapferen Soldaten. Ihm blieb auch der Schmerz nicht erspart, 
den Zerfall des alten Oesterreich, dem er sein ganzes Wirken 
geweiht, erleben zu müssen. 
Dr. Eduard Straßmayr. 
Literatur. 
F. Pesendorfer, Oberösterreich im Weltkrieg (Linz 1917), 
S. 251. — Nachruf: Steyrer Zeitung 1919, Nr. 17. — Mit- 
t eiln ng en von Freifrau Marie Trollmanu von Lovöenberg. Generals 
witwe in Graz, Bertholt« Trollmann, Fachlehrer in Steyr, Julius 
Gschaider, Altbürgermeister in Steyr und vom Kriegsarchiv in Wien.