Volltext: Die neuen Gemälde-Fenster des Linzer Domes

72 
*35. Bischöfliches Knabenseminar in Linz. 
Das Hauptbild enthält zwei Szenen. Links: Der reiche Fisch 
fang (nach Luk. 5, 4). Im Schifflein Petri erscheinen außer dem 
Heiland, den Aposteln Petrus und Jakobus noch zwei Knaben (der 
größere trägt die Gesichtszüge des damaligen Studenten Anton 
Panholzer aus Enns) dargestellt, um anzudeuten, daß die Anstalt, 
welcher das Fenster gewidmet ist, die Bestimmung hat, brave Knaben 
zu „Menschenfischern“ (Luk. 5, 10) heranzubilden. Rechts: Der 
Heiland übergibt dem hl. Petrus die Schlüssel des Himmelreiches 
(nach Matth. 16, 19). 
Zu Füßen des Heilandes sind einige Lämmlein, erinnernd an 
den Auftrag: „Weide meine Lämmer“ (Joh. 21, 15). In der Linken 
hält der Heiland den Hirtenstab, um ihn dem knienden Bischof Franz 
Maria Doppelbauer zu übergeben. An den Bischof schmiegen sich 
zwei Knaben. (Der kniende: Josef Eicher aus Schwanenstadt, jetzt 
im Priesterseminar, der stehende: Martin Meißrieml, im Kriege gefallen). 
Es wird der Gedanke ausgedrückt: Bischof Doppelbauer, von Gott 
zum Hirten der Diözese Linz bestellt, wurde der hochherzige Gründer 
des neuen Knabenseminars „Kollegium Petrinum“. Hinter Bischof 
Doppelbauer stehen zwei Priester, leicht zu erkennen als Bischof 
Dr. Johannes Maria Gföllner, ehemals Professor und Spiritual am 
Kollegium Petrinum, und Prälat Dr. Johann Zöchbaur, Regens der 
Anstalt.. 
Im Hintergründe erscheint das der Gesellschaft Jesu gehörige 
Kollegium mit dem Kirchlein am Freinberg, in welchem das 
Knabenseminar der Diözese Linz von 1851 bis 1898 untergebracht war. 
In der Mitte des unteren Feldes ist das jetzige Knabenseminar 
„Kollegium Petrinum“ in Urfahr. Links das Haus des o.-ö. Volks 
kredit in der Domgasse in Linz, in welchem im Jahre 1632 von 
den Jesuiten ein Knabenseminar im Sinne des Konzils von Trient 
errichtet wurde, daher ein Pater Jesuit mit Schülern dem Hause 
zuschreitend. Rechts das „Filnkößlhaus“ in Linz. Es stand Ecke 
der Steingasse und Kapuzinerstraße (heute steht an dieser Stelle die 
Anstalt „zum guten Hirten“) und war Eigentum des Weltpriesters 
Alois Filnkößl, der es dem Bischof Gregorius Thomas Ziegler als 
Knabenseminar anbot; Bischof und Priester sind vor dem Hause 
dargestellt. Von 1848 bis 1851 waren die ersten Zöglinge des 
Knabenseminars in diesem Hause untergebracht. 
Das Maßwerk zeigt einen Schild mit der Inschrift: In pietate 
litterisque progressus (Fortschritt in Frömmigkeit und Wissenschaft), 
die Devise der Marianischen Hauptkongregation zu Rom; ferner die 
beiden heiligen Patrone der studierenden Jugend Aloysius und 
Johannes Berchmans. 
Spender: Bischof Franz Maria Doppelbauer.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.