Volltext: Die neuen Gemälde-Fenster des Linzer Domes

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*34. Vorderstoder, Spital a. P. 
Im mittleren Bilde ist der Ort Spital am Pyhrn mit der groß 
artigen Pfarr- (früher Kloster-) Kirche, einem Werke des bekannten 
Linzer Baumeisters Prunner, dargestellt. Links davon das Stifts 
wappen, rechts das Wappen des Bistums Bamberg, weil Spital um 
1199 vom hl. Otto, Bischof von Bamberg, gestiftet wurde. 
Das untere Bild zeigt die Pfarrkirche Vorderstoder mit der 
Prielgruppe. Schon vor vielen Jahrhunderten soll in einer Kapelle 
zu Stoder ein Gnadenbild „Maria am Stein“ verehrt worden sein. 
1553 wurde die Kirche zu Ehren des hl. Leopold erbaut, und zwar 
vom Stifte Spital a. P. Die Seelsorge oblag der Pfarrgeistlichkeit zu 
Windischgarsten. An den meisten Sonn- und Feiertagen wurde der 
Gottesdienst vom Stifte Spital aus besorgt. Die Legende erzählt, daß 
der Stiftsdechant Heinrich Otto Gaßner, der viele Jahre regelmäßig 
den sonntäglichen Gottesdienst in Stoder abhielt, einst (um 1650) 
im strengsten Winter den weiten Weg von Spital nach Stoder trotz 
Schnee und Eis sich gebahnt habe. Als er die Kirchentüre, vor der 
sich die Leute schon angesammelt hatten, öffnen wollte, bemerkte 
er zu seinem nicht geringen Schrecken, daß er den Kirchenschlüssel 
nicht bei sich habe. Voll Vertrauen kniete sich der fromme Priester 
vor der Kirchentüre in den Schnee und betete. Plötzlich öffnete sich 
die Türe von selbst. 
Im oberen Hauptbilde ist dieses Ereignis dargestellt. Vor dem 
verschneiten gotischen Kirchenportal betet der Stiftsdechant und mit 
ihm die Anwesenden. Darüber ist die Mutter Gottes mit dem Jesu- 
kind, welches dem heiligen Bischof Otto von Bamberg, dem Stifter 
des Klosters zu Spital a. P., den Kirchenschlüssel übergibt. 
Im Maßwerke sind die Namenspatrone der Spender, der selige 
Hermann Josef, Prämonstratenser, und die hl. Anna abgebildet, darüber 
das eiserne Kreuz am nahen großen Priel. 
Spender: Dr. Hermann Esser, Rechtsanwalt in Linz, und Ge 
mahlin Anna,
	        
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