Volltext: Die neuen Gemälde-Fenster des Linzer Domes

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*30. St. Wolf gang. 
Das Hauptbild stellt die Szene dar, wie die Bürger von Regens 
burg kommen, um ihren Bischof zurückzubringen. Die Legende erzählt, 
daß der hl. Wolfgang, Bischof von Regensburg, von einem Jäger in 
seiner Einsiedelei am Abersee — sie ist im Hintergründe sichtbar - , 
in der er zwei Jahre verlebt hatte, entdeckt wurde. Die Abgesandten 
aus Regensburg soll der Heilige gefragt haben, ob sie nach seinem 
Tode seine Wunder oder seinen Leib haben wollten. Weil nun die 
Regensburger seinen Leib begehrten, seien die Wunder des heiligen 
Wolfgang in seiner zweiten Heimat, in St. Wolfgang, geblieben. 
St. Wolfgang war ja in früheren Jahrhunderten ein berühmter Wall 
fahrtsort, viele Wunder sind dort geschehen. 
Der heilige Bischof hält eine kleine Kirche in der Hand, die 
Einsiedeleikirche, die er dem hl. Johannes dem Täufer geweiht hatte; 
zu seinen Füßen ist ein zahmer Wolf, eine Anspielung auf seinen 
Namen. Seine Rechte zeigt auf eine Gruppe Geheilter, von denen 
eine das „Wolfgangi-Hackl“ küßt. Kleine „Wolfgangs-Hackl“ werden auch 
heute noch gerne als Andenken von der Wallfahrt mitgenommen. Der Hei 
lige wendet seinen Blick nach aufwärts zur seligsten Jungfrau. Aus dem 
berühmten Flügelaltar zu St. Wolfgang ist die Darstellung der Krönung 
Mariens (aus dem Altarschreine) abgebildet; die Himmelskönigin 
wendet ihr huldvolles Antlitz dem heiligen Bischof zu. Neben dem 
Erlöser ist der hl. Johannes der Täufer abgebildet, der Patron des 
Einsiedeleikirchleins. Vor dem hl. Wolfgang steht der Jäger, welcher 
den stillen Einsiedler aufgefunden hat, hinter ihm eine Gruppe Re 
gensburger, welche ihn heimholen; das Schifflein am See steht zum 
Einsteigen bereit. Rechts vorne knien zwei Männer bei einer Trag 
bahre: Regensburg hatte ja seinen Leib begehrt nach seinem Ableben. 
Im unteren Mittelfelde ist der Markt St. Wolfgang mit dem See 
und der großen Pfarr- und Wallfahrtskirche zu sehen. Im rechten 
Felde ist der St.-Wolfgangs-Brunnen des Lienhart Raunacher aus dem 
Jahre 1515 (neben der Kirche); im linken das Kirchlein am Falken 
stein, wo einst St. Wolfgang in der Einsamkeit lebte. Das in der 
Pfarre St. Gilgen, Diözese Salzburg, gelegene Wallfahrtskirchlein am 
Falkenstein ist jetzt U. L. Frau und dem hl. Wolfgang geweiht. 
Im Maßwerke ist der Tod des hl. Wolfgang (nach dem Relief 
in der Klosterkirche zu Pupping, seinem Sterbeorte, f 994) dargestellt; 
ferner der hl. Othmar, Abt zu St. Gallen, dem das Kirchlein zu 
Pupping geweiht war, und der heilige Märtyrer Adalbert, Erzbischof 
von Prag, dem der hl. Wolfgang Böhmen von seiner großen Diözese 
Regensburg übergab. 
Spender: Das Redemptoristinnen-Kloster St. Anna in Ried i. L
	        
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