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*19. Traunkirchen.
Das Hauptbild zeigt die berühmte Fronleichnamsprozession in
Traunkirchen, die zum Großteil auf dem See gehalten wird. Im fest
lich geschmückten ersten Schiffe, das vorne eine kleine Kreuzfahne
trägt, steht der Priester, das Allerheiligste in den Händen haltend,
unter dem Traghimmel; die assistierenden Geistlichen hinter ihm.
Ein Ministrant schwingt das Rauchfaß, Männer mit brennenden
Kerzen und Fahnenträger schließen sich an. Im zweiten Schiffe, das
reich mit Blumenkränzen geziert ist, folgt die Musikkapelle; daran
reihen sich weitere Schiffe mit Fahnen und andächtigen Betern. Im
Hintergrund der Traunstein und die sich anschließende, lange Ge
birgskette. Die feierlich ernste Seeprozession, die schimmernden Wogen
des Sees, der sonnige Himmel, die hohen Berge — wirklich ein
bezaubernd schönes, farbenreiches Bild.
In der Mitte des unteren Feldes ist der Wallfahrtsort Laufen
zu „Maria im Schatten“ bei Bad Ischl mit einer alten Marienstatue
aus Kunststein, angeblich vom heiligen Erzbischof Thiemo in Salzburg;
links die Kirche Schöndorf bei Vöcklabruck, die schon 1146 als
Marienkirche erwähnt wird und von alter Zeit her eine Wallfahrts
kirche ist; rechts die unter Bischof Rudolph Hittmair erbaute Kapelle
bei der Simonyhütte (Dachsteinkapelle). Ueber den beiden letzteren
Bildern sind Wappenschilder mit den Buchstaben TJ. J. 0. G. D. (ut in
Omnibus glorificetur Deus = daß in allem Gott verherrlicht werde)
und 0. A.M.D.G. (omnia ad majorem Dei gloriam = Alles zur
größeren Ehre Gottes), ersteres die Devise des Benediktiner-, letzteres
die des Jesuitenordens. Traunkirchen war nämlich zuerst (ungefähr
seit 1110) ein Benediktinerinnen-Kloster, später (1622) wurde es ein
Jesuitenkloster.
Im Maßwerke sind abgebildet: Das Gnadenbild Mariens von
Ohlstorf bei Gmunden, der hl. Nikolaus als Patron der Schiffer
und die hl. Barbara als Patronin der Bergleute.
Porträte sind in diesem Fenster nicht enthalten.
Spender: f Josef Watzinger, Pfarrer in Wimsbach.