Distrikts - Kommissariat Vöcklabruck. 387
zahlte Vöcklabruck an Steuer-Umlage 200 fi. 1493 wurde
hier der Weinaufschlag und dann auch an anderen Orten ein¬
geführt, 1563 zur Verhütung fremder Salzeinfuhr die Er¬
richtung einer neuen Salzkammer angeordnet, ihren Vorrath
von der Aufschütte und dem Amte Gmunden entnehmend. 1592
befand sich Vöcklabruck das erste Mahl durch ihre Deputieren
bey der ständischen Giltenberichtigung ein. Von 1644 bis
,690 war Vöcklabruck an Churbaiern, hierauf an die Grafen
von Salburg verpfändet. 1718 lößte Oesterreich diese Stadt
wieder ein; im nämlichen Jahre erhielt sie auch wieder Sitz
und Stimme bey der Landschaft, wovon sie während der
Pfandschaft ausgeschlossen war.
1632, ,638, 1765, 1769, 1771, 1782, 1791, 1793,
litt Vöcklabruck durch Feuer. 1757 setzte eine große Ueber-
schwcmmung die ganze Vorstadt unter Wasser. Wann die
Stadt durch Kriegs - Drangsale heimgesucht wurde, sagte
die Geschichte.
Uebrigens wird funerweislich genug) von Jnnsprug-
ger behauptet, K. Heinrich der Vogler (geboren 876
f 936) habe die Stadt mit Mauern und Gräben umgeben.
Gewiß ist, daß ihr K. Friedrich IV. das Privilegium ver¬
lieh , alle Leibeigenen in Schutz zu nehmen; daß ihr Herzog
Albrecht IV. die Mauthfreyheit in Oesterreich ertheilte.
Das Wapen der Stadt stellt eine über einen Fluß ge¬
baute Brücke mit 3 Jöchern vor, über welche 2 geharnischte
Ritter auf ein offenes Stadtthor zusprengen, die durch den
Pfauenschweif und durch die Inschrift auf ihrem Turnier¬
fähnlein : » Albertus Pater et Rudolphus Filius « nicht zu
verkennen sind.
Wahrscheinlich hat sich die Stadt diese Auszeichnungen
und Privilegien dadurch verdient, daß sie als die nächste an
der Gränze dem Herzoge Albrecht und dessen Sohne Ru¬
dolph die Thore öffnete, als K. Rudolph I. im Jahre
irrn wiederholt gegen Ottokar zu Felde ziehen mußte.
Zu Vöcklabruck starb am 29. Dezember 1825 der ge¬
lehrte und menschenfreundliche Pfarrer Freindaller.
(Winklh. Attersee im July-Hefte S. 19 und 20; Zschokke's
baier'sche Geschichte 3r Bd. S. 34o; Zeiller lll. 15; Höh. II.
734; (alles II. 595; Schels IV.; Kurzes Handel S. 92)
Buchinger II. i64) Preuenh. Ann. 21, 99, roo, 131, 157,
158; Dicklberger 233; Unterredungen 76 ; Wendt IV. 34)
Bb 2