Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Medizinalwesen. 
dem Bezirks - Arzte zu Vöcklabruck die Distrikts- 
Kommissariate: Wiirting, Lambach, Puchheim, Vöcklabruck, 
Kammer, Köppach, Starhemberg, Wolfsegg, Wartenburg, 
Frankenburg, Walchcn, Kogel und Mondsee; unter dem Be¬ 
zirks-Arzte zu Efferding die Kommissariate: Wilhe- 
ring, Hartheim, Freyling, Traun, Efferding, Aschach, Dachs¬ 
berg, Parz, Schmiding, Engelszell, Weidenholz, Erlach, 
Roith, Peurbach, Aistersheim und Rieda«. 
Die gewöhnlichen Ursachen des Todes sind Entzündun¬ 
gen , Blattern, Masern, und Scharlachfriesel, Hebe- und 
Zahnkrankheiten, Nervenfieber, Konvulsionen und Fraisen, 
Lungensucht und Abzehrung, Wassersucht, Schlagsiuß, Ver¬ 
härtung, Schwäche und Entkräftung, organische Verletzun¬ 
gen und Brand, gewaltsamer Tod oder Unglücksfälle. 
Die meisten Todesarten sind Abzehrung, Entkräftung 
und Wassersucht. Beyspiele eines hohen Alters von 8o, 
90 Jahren findet man in vielen Kommissariaten sehr selten. In 
den Pfarrbüchern von Alkofen traf man seit 300 Jahren 
nur 2 Personen über 100 Jahre an. Sie waren Arme. Da- ; 
gegen gibt es in der Pfarre Seewalche» gar Viele von ì 
80 —100 Jahren. Manche Auszügler schreiten in den sieb- ! 
ziger Jahren noch zur Ehe. 1804 begrub man einen Mann 
von ito Jahren. 
Im Mondseergebiethe sehen die Leute wegen schwe- : 
rer Arbeit, wegen magerer Kost viel älter aus, als sie sind. , 
Nicht bloß bejahrte Männer, sondern selbst junge Leute sind ! 
vielfältig mit Leibesgebrechen behaftet. 
Bey den Kindern ereignen sich die wenigste» Sterbfälle 
zwischen dem fünften und zehnten Jahre, die meisten nach der 
Geburt. 
Von m e d i z i n i sch e n V 0 l k s i r r t h ü m e r n sind be¬ 
kannt: Allerley Angehängsel gegen das Schwinden der Glie¬ 
der und Kröpfe, gegen hartes Zahnen und Fraisen der Kin- 1 
der; das Wenden bey Kopf- und Gliederschmerzen; geheim 
gehaltene Sprüche und Handgriffe gegen mancherley Leide». 
Die T 0 d t e n b e sch a n ist in allen Pfarren eingeführt, j 
aber noch nicht überall bestehen die anbefohlenen Leichen- i 
kammern. 
Die Begrabnißptätze find größtentheils von den 
Pfarrkirchen entfernt, und an passenden Orten angebracht. >