Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Mai/Juni. 
VIII. Die Oberste Heeresleitung 
im Gommer und Herbst 191 und Rückblick 
auf die Kriegführung seit Herbst 1916. 
In der Mitteilung der Obersten Heeresleitung: „Lage an der West¬ 
front am 26. Mai 1917" waren zum ersten Male auch die Amerikaners 
erwähnt worden. Es hieß dort: Nach den Erfahrungen der Engländer 
seien für Ausstellung, Ausrüstung und Ausbildung größerer Verbände 
etwa zehn Monate erforderlich. Die Beanspruchung des Schiffsraums für 
die Versorgung der Entente schließe größere Mannschaftstransporte aus, 
und zwar um so mehr, solange der Unterseekrieg wirksam bleibe. Es könne 
daher dahingestellt bleiben, inwieweit die Entente in der Lage sei, starke 
amerikanische Kräfte nach Europa zu schaffen. Da die Reguläre Armee 
den Stamm für die Neusormationen abgeben müsse, stehe sie mit ihrer 
Masse vorläufig nicht zur Verfügung. Doch sei aus politischen Gründen 
die Überführung von ein bis zwei Divisionen nach Frankreich im Laufe 
des Sommers möglich. Die dann im Juni dort gelandeten ersten ameri¬ 
kanischen Truppen hatten anscheinend die Stärke einer Division, deren 
seldmäßige Ausrüstung aber noch unvollständig sein sollte. Aus mehr als 
zwei Divisionen rechnete man für das Fahr 1917 auf dem europäischen 
Kriegsschauplatz nicht, denn die Masse des Heeres könne vor Anfang 1918 
nicht transportbereit sein und der Umfang der Transporte werde von 
dem dann noch verfügbaren Schiffsraum abhängen. 
In einer Denkschrift vom 20. Juni hielt es Major Wetzell aller¬ 
dings für recht fraglich, ob der Unterseekrieg das Eingreifen starker ameri¬ 
kanischer Heeresteile verhindern werde. Man müsse also die Zeit bis zu 
ihrem Wirksamwerden ausnutzen, „um durch aktives Handeln auf dem 
Landkriegsschauplah unseren Gegnern die Hoffnungslosigkeit ihrer Lage 
klar vor Augen zu führen". Dies sei nur zu erreichen, wenn das Jahr 1917 
*) Bd. XII, S. 166. — Die Mitteilungen „Lage an der Westfront" wurden von 
der Abteilung „Fremde Heere" bearbeitet und seit 26. Februar 1917, von General Luden¬ 
dorfs unterschrieben, wöchentlich bis zu den Armee-Oberkommandos einschl. ausgegeben.
	        
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