Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Erfolgreiche Abwehr bei der Heeresgruppe Eichhorn. 
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Generals der Infanterie von Carlowitz erwartet. Ihr standen — wie 
man annahm — 9 russische Divisionen in der Front und 11 bis 14 nebst 
starker Kavallerie in Reserve gegenüber. Trotzdem sah man, wie der Ober¬ 
befehlshaber Ost am 15. Juli nach Kreuznach meldete, dem Angriff 
mit Zuversicht entgegen. Am 19. Juli begann gegen den rechten Flügel 
der Korpssront südlich der Wilia eine wirkungsvolle Artillerievorbereitung 
durch etwa 90 russische Batterien und zahlreiche Minenwerfer. Russische 
Erkundungsvorstöße wurden abgewiesen. Am 20. und 21. Juli verstärkte 
sich das feindliche Artilleriefeuer gegen die beiden südlichsten Divisions¬ 
abschnitte. Mehrere Bataillone der Armee-Abteilungen Woyrsch und D 
sowie Feldartillerie der Armee-Abteilung Schefser wurden dem bedrohten 
Abschnitt als Reserven zugeführt*). In der Frühe des 22. Juli brach der 
Feind bei und beiderseits von Krewo bei der 16. Landwehr-Division zum 
Teil bis in die Artillerie-Stellungen durch, wurde aber meist schon im Lause 
des Vormittags in seine Ausgangsstellungen zurückgeworfen. Größeren 
Erfolg hatte er weiter nördlich gegen den Anschlußslügel zur 226. In¬ 
fanterie-Division. Hier stand er gegen Mittag in einem über vier Kilometer 
breiten und zwei Kilometer tiefen Einbruchsbogen, während sein Angriff 
noch weiter nördlich, einige Kilometer südlich von Smorgon, wo die 226. In¬ 
fanterie-Division von der nicht angegriffenen 14. Landwehr-Division durch 
flankierendes Artilleriefeuer unterstützt wurde, keinerlei Erfolg hatte. Gegen 
den Einbruchsbogen traten die herangeführten Reserven noch nachmittags 
von Südwesten her zu einheitlichem Gegenangriff an, stießen aber nach an¬ 
fänglichen Erfolgen gegen 10° abends auf mehrere frisch eingesetzte feind¬ 
liche Divisionen und blieben liegen. Am 23. Juli führten deutsche Einzel¬ 
vorstöße zur Festigung und Verbesserung der Lage. Die Stoßkraft des 
Feindes schien zunächst erschöpft. Generaloberst von Eichhorn wollte mit 
dem Gegenangriff aber warten, bis ausreichende Kräfte bereit standen. 
Insgesamt flössen dem Kampfselde 23 Bataillone nebst zahlreichen Ma¬ 
schinengewehr- und Artillerie-Formationen zu. Weitere Verstärkungen, 
vor allem die Garde-Ersatz-Division aus dem Westen und die vom Ober¬ 
befehlshaber Ost aus Galizien überwiesene 75. Reserve-Division, wurden 
demnächst erwartet. Bevor sie heran waren, machte der Gegner am 25. Juli 
noch einen letzten Versuch, die Einbruchsstelle nordwärts zu erweitern. Da¬ 
bei aber bröckelte seine Infanterie unter umfassendem deutschen Feuer 
mehr und mehr ab und gab schließlich den ganzen Geländegewinn wieder 
preis. Am Abend des Tages waren alle Stellungen wieder in der Hand 
I. bis 25. 
Juli. 
*) Besetzung des bedrohten Abschnittes vom rechten Flügel: 16. L. D., 226. Z. D., 
14. L. D.
	        
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