Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

Der englische Angriff. 
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Die englische Z. Armee blickte aus einen erfolgreichen Angrissstag 
zurück. Der entscheidende Anteil der Tanks war unbestreitbar. Wenn die 
Infanterie ihre Tagesziele nicht voll erreicht hatte, so lag das in erster 
Linie an dem unerwartetst zähen Widerstand bei Flesquiores und an dem 
tapferen Eingreifen der deutschen 107. Infanterie-Division. Mißlungen 
war das Vorgehen der britischen Kavallerie darüber hinaus auf Cambrai 
und Bourlon. Aber 5000 Gefangene und gegen 100 Geschütze meldeten die 
Briten als Beute; ihre blutigen Verluste waren gering gewesen, der Aus¬ 
fall an Kampfwagen aber sehr groß; allein 70 Tanks lagen bewegungsunfähig 
innerhalb oder dicht vor den deutschen Linien. Am 21. November sollte 
der Angriff auf Cambrai fortgesetzt und dazu vor allem der zähe Widerstand 
in Flesquieres und am Bourlon-Rücken gebrochen, bei Marcoing und 
nördlich das Ostufer des Schelde-Kanals gewonnen werden. 
Die Gruppe Caudry meldete am frühen Morgen des 21. November, 21 
„daß, wenn der Gegner vor Eintreffen starker Artillerie den Tankangrifs 
fortsetze, ein weiterer Einbruch und damit vielleicht ein wirklicher Durch¬ 
bruch kaum zu verhindern wäre". Sie erbat baldigst drei gute Divisionen 
mit Artillerie für die zerschlagenen und befürwortete die Rückeroberung der 
Zwischenstellung „nicht nur aus moralischen, sondern auch aus taktischen 
Gründen"; denn die jetzt gehaltenen Linien seien großenteils „ganz frei¬ 
liegende Vorderhangstellungen". 
Nach den Kämpfen des Vortages kamen die Bewegungen erst nach¬ 
mittags wieder in Gang. Unter dem Schutze von Tanks ging der Gegner 
gegen die ganze Front von Moeuvres bis Rumilly vor. Bei Moeuvres 
konnte er nur wenig Gelände gewinnen, der Ort blieb in deutscher Hand. 
Dagegen gingen Anneup, Cantaing und Noyelles verloren. Bei Bourlon 
wurde der Einbruch durch einen Gegenstoß der 214. Insanterie-Division 
zum Stehen gebracht, das beherrschende Höhengelände und der Wald ge¬ 
halten. In Fontaine und La Folie1) drang der Gegner ein, ehe die dorthin 
angesetzten vordersten Teile der 119. Infanterie-Division es verhindern 
konnten. Fontaine wieder zu nehmen, gelang nicht. Bis in den Park von 
La Folie vorgedrungene deutsche Kräfte wurden in der Nacht in die un¬ 
fertige Wotan-III-Stellung zurückgenommen. Östlich des Schelde-Kanals 
zwangen frisch eingesetzte Bataillone den Gegner zur Umkehr und gewannen 
die II. Stellung Noyelles—Rumilly zurück. 
Der keilförmige feindliche Einbruch forderte zum Gegenangriff ge¬ 
radezu heraus. Noch am 21.November gab die Heeresgruppe den 
Befehl zur Wiedernahme der verlorengegangenen Stellungen; die heran¬ 
kommenden Verstärkungen sollten dazu möglichst flankierend von Norden 
*) Gehöft und Park an der Kanalbrücke nordöstlich von Cantaing.
	        
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