Volltext: Die Kriegführung im Sommer und Herbst 1917. Die Ereignisse außerhalb der Westfront bis November 1918. (13. 1942)

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Der Krieg im Westen. Schlacht bei Cambrai. 
hatte und die Schlacht in Flandern mit dauernden ernsten Einbußen an 
Menschen weiterging. Es hatte sich wieder klar gezeigt, daß bei zweck¬ 
mäßig vorbereiteten Angriffen feindlicher Übermacht der Versuch, taktisch 
ungünstige Stellungen zu halten, schwerste Verluste kostete und doch mi߬ 
lang. Daß es richtig gewesen wäre, die Verteidigung spätestens bei Be¬ 
ginn des feindlichen Vorbereitungsfeuers in die Kanalstellung zurück¬ 
zunehmen, ist nachträglich allgemein anerkannt worden und hätte auch 
den von der Obersten Heeresleitung wie von den Nachgeordneten Stellen 
seit längerer Zeit immer wiederholten Grundsätzen*) entsprochen. Die 
Oberste Heeresleitung hätte die Zurücknahme der Front befehlen müssen, 
schrieb General Ludendorfs nach dem Kriege2). Sie hat sich durch den 
Behauptungswillen und die Zuversicht von Heeresgruppe und Armee 
überzeugen lassen, daß ein Halten möglich sei. Diese aber hatten sich nicht 
frei machen können von der lange genährten und besonders bei der Heeres¬ 
gruppe dauernd lebendigen Hoffnung, den „Blücher"-Angriff bis zur 
Aisne schließlich doch noch ausführen zu können. Im übrigen hatten sich 
beide nach früheren Entscheidungen der Obersten Heeresleitung in den 
Gedanken des Festhaltens der Laffaux-Ecke derart eingelebt und die Vor¬ 
bereitungen dafür mit soviel Sorgfalt und Hingabe getroffen, daß sie die 
gestellte Ausgabe trotz allem für lösbar hielten. 
C. Die Schlacht bei Cambrai. 
J. Der britische Tankangriff. 
Beilagen 10 und 11. 
a) Die deutsche Front und die englischen Angriffsvorbereitungen. 
Im Bereiche der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht hielt 
die 2. Armee unter General von der Marwitz (Generalstabschef Oberst¬ 
leutnant von Pawelsz, seit Ende August Major Stapss) die im Frühjahr 
bezogene Siegfried-Stellung bei Cambrai—St. Quentin—La Fere. Diese 
Front galt als ruhig. In Abschnitten von erheblicher Breite standen im 
Herbst ausschließlich abgekämpfte und ausbildungsbedürstige Truppen. Durch 
zahlreiche Vorstöße war festgestellt, daß bei den gegenüberliegenden Briten 
!) Zuletzt am 8. August hatte die Hgr. verfügt: Bei Vorbereitung der Abwehr sei „nur 
dem einen Gesichtspunkt Rechnung zu tragen, dah unsere Truppen in dem für sie günstigsten 
Gelände und unter den für ihre Zahl und Können besten Bedingungen die Verteidigung 
durchzuführen haben". 
2) „Meine Kriegserinnerungen", 6.392.
	        
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