Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Der Waffenstillstand. 
30 m!"6" nochmals erheblich auseinander. England sah die Forderungen als zu hart 
7.N»»«mb«r. an, vor allem die Besetzung des linken Rhein-Ufers. Die aber forderte Frank¬ 
reich unbedingt und wurde dabei von Amerika unterstützt. Als unterdessen 
das Waffenstillstandsersuchen des österreichisch-ungarischen Heeres an den 
italienischen Oberbefehlshaber bekannt wurde, schlug Lloyd George schnell¬ 
stes Handeln vor, um einer Antwort des Präsidenten Wilson auf das Frie- 
densangebot Kaiser Karls zuvorzukommen. Man solle die Waffenstillstands- 
bedingungen sogleich endgültig festlegen und Österreich-Ungarn übermit- 
teln; wenn dieses ausgeschieden sei, werde Deutschland kapitulieren. 
An diesem Tage, 30. Oktober, wurde der Waffenstillstand mit der 
Türkei bereits unterzeichnet. 
An den beiden folgenden Tagen wurden die Bedingungen für Oster- 
reich-Ungarn festgesetzt. Dann wurde über die an Deutschland zu stellenden 
Forderungen verhandelt, wobei Marschall Foch hinsichtlich des Landkrieges 
seine Auffassung gegen die gemäßigtere Haltung Englands durchsetzte. 
Andererseits gingen die englischen Forderungen auf dem Gebiete des See- 
krieges sehr viel weiter als die Frankreichs, das davon ein Scheitern der 
Verhandlungen befürchtete. Man einigte sich auf Abgabe von 100 Unter¬ 
seebooten und Internierung der deutschen Flotte in einem neutralen Hasen. 
Als dann am 3.November Österreich-Ungarn die ihm auferlegten Be- 
dingungen angenommen hatte, schien es doch noch keineswegs sicher, 
ob Deutschland den Widerstand nicht bis zum letzten fortsetzen werde. 
Umfassender Angriff unter italienischem Oberbefehl von drei Seiten auf 
München wurde für diesen Fall in Aussicht genommen; der Aufmarsch 
dazu sollte 30 bis 35 Tage dauern. 
Am 4. November wurden die Bedingungen für Deutschland endgültig 
festgesetzt. Nachdem dann Präsident Wilson in seiner Note vom 5. Deutsch- 
land aufgefordert hatte, beglaubigte Vertreter zu Marschall Foch zu ent- 
senden, erhielt dieser in der Nacht zum 7. November den deutschen Funk- 
spruch, der die Namen dieser Vertreter mitteilte und der Hoffnung Ausdruck 
gab, daß mit ihrem Eintreffen an der Front Waffenruhe eintreten möge. 
Marschall Foch antwortete: Wenn die Bevollmächtigten ihn zu sprechen 
wünschten, um Waffenstillstand zu erbitten, möchten sie sich bei den fran¬ 
zösischen Vorposten an der Straße Chimay—Fourmies—La Capelle— 
Guise einfinden. 
Zum Führer der deutschen Abordnung^), die am 7.November 
i) Da die Akten fast nichts enthalten, stützt sich die Sarstellung auf Aufsätze des dama¬ 
ligen Maj. Geyer, der als Dolmetscher der Abordnung angehörte, in der „Deutschen All- 
gemeinen Zeitung": „gm Walde von Coinpiögne" (Nr. 265, 2Sö, 270 u. 272 vom Juni 1922), 
Erzberger: „Erlebnisse im Weltkrieg", sowie auf die Memoiren des Marschalls Foch.
	        
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