Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die deutsche Westfront in der Abwehr. Fortgang der Kämpfe. 
Während die Bewegungen des rechten Heeresflügels und der Mitte 
weiterhin im wesentlichen planmäßig verliefen und es hier nur zu Nachhut- 
kämpfen kam, gestaltete sich die Lage bei den an die Maas zurückgeführten 
7.N»»«mb«. Teilen am 7. November bereits schwierig. Der linke Flügel der 3. Armee 
hatte in einer Brückenkopfstellung südlich von Sedan heftige amerikanische 
Angriffe abzuwehren. Bei der 5.Armee drängte der Gegner aus dem 
östlichen Maas-Ufer von Muroaux weiter gegen Brandeville und südlich 
davon vor. 
Unterdessen war in Berlin am S. November die vierte Wilson-Note 
bekannt geworden. Der Beginn von Waffenstillstandsverhandlun- 
gen stand unmittelbar bevor. Am 7. November um 9° abends über- 
schritt die deutsche Waffenstillstandskommission bei La Capelle nordwestlich 
von Hirson die beiderseitigen Linien. Die Oberste Heeresleitung hoffte 
auf unmittelbar folgende Waffenruhe. Die aber ließ noch auf sich warten. 
S.Sioo«mb«r. Am L.November ergaben sich durch Verstopfung der Bahnen und 
ein Eisenbahnunglück aus der Strecke Hirson—Chimay bei Teilen der 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Stockungen für die Räumung. 
Bei der Heeresgruppe Gallwitz mußte die Mitte der S.Armee bis zu 
15 Kilometern östlich der Maas zurückgenommen werden, von wo sie nach 
Süden an die Stellungen östlich von Berdun anschloß. Damit war dem 
Feind südlich von Stenay bereits Gelände östlich der Maas in breiter Front 
und erheblicher Tiefe überlassen, 
s. »nt> Während der 9. Novembex im wesentlichen planmäßig und kampflos 
verlief, kam es am 10. auch bei der Z.Armee bereits zu Kämpfen um 
Maas-Übergänge; feindliche Teile, die den Fluß überschritten hatten, 
konnten nicht überall zurückgeworfen werden. Bei der 5.Armee gab die 
Front vor dem Druck des Gegners auch bei Stenay weiter nach, .an der 
Ostfront von Berdun griffen die Amerikaner längs der Straße nach 
Etain an. 
Das Ende der Feindseligkeiten schien nahe bevorzustehen und lähmte 
die Haltung der ohnehin erschöpften Truppen. Die Nachrichten über Aus- 
breitung der Revolution in Deutschland und Abdankung des Kaisers be- 
deuteten eine weitere schwere Erschütterung für die kämpfende Front. 
Da die Eisenbahnverbindungen zur Heimat inzwischen durch Aufständische 
und Meuterer teilweise gestört wurden, drohten sich auch Nachschub- 
schwierigkeiten zu ergeben. Fast überall im besetzten Gebiet, vor allem bei 
den Etappentruppen, ließen Zucht und Ordnung in zunehmendem Maße 
nach; auch war die Grippe noch keineswegs erloschen. So war das zurück- 
marschierende Heer in seiner Gesamtheit erschüttert, und doch war bei
	        
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