Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Das Angriffsheer, 
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nährung teilweise vermindert; reichlichere und abwechslungsvollere Ver¬ 
pflegung konnte nur in bescheidenen Grenzen^) gewährt werden. Vor 
allem aber reichten Zahl und Güte der Pferde für länger dauernden Ve- 
wegungskrieg kaum aus; dabei mußte nach den bisherigen Erfahrungen mit 
einem monatlichen Ersatzbedarf von 20000 gerechnet werden. Im wesent¬ 
lichen ungelöst blieb die Frage der Futterversorgung, vor allem der mit 
Rauhfutter. 
Oberste Heeresleitung, Heeresverwaltung und sämtliche sonst beteilig¬ 
ten Stellen hatten getan, was sie konnten, um ein Angriffsheer von größter 
Stärke und Schlagkraft aufzustellen. Daß dabei der Vorsprung nicht ganz 
eingeholt werden konnte, den die Entente durch ihre zahlenmäßige Gesamt- 
Überlegenheit und dank der Mitarbeit fast der ganzen Welt in ihrer Rüstung 
besaß, liegt auf der Hand. Den Ausgleich mußten überlegene Führung 
und die besseren Leistungen der Truppe schaffen. 
3. Das Angriffsv erfahren. 
Die deutsche Offensive mußte mit dem Durchbruch durch das feind¬ 
liche Stellungssystem beginnen. Das dabei anzuwendende Verfahren 
hatte sich auf die seit Stillegung der Westfront im Herbst 1914 bei eigenen 
und feindlichen Angriffen gesammelten Erfahrungen zu gründen und 
führte damit auf den ersten deutschen Angriff gegen einen in jeder 
Hinsicht ebenbürtigen Feind in ausgebauten Stellungen zurück, auf den 
Angriff gegen Verdun im Frühjahr 1916. Zwar hatten ihm noch manche 
Merkmale der späteren Großangriffe gefehlt, wie die bedeutend gesteigerte 
Breite und das Fortschreiten auf ein weitgestecktes Ziel, doch hatten sich 
bei Anlage und Verlauf zahlreiche Erfahrungen ergeben, die für die 
Weiterentwicklung des Angriffsverfahrens grundlegend wurden. 
Schon die damalige Oberste Heeresleitung hatte die Überraschung 
als erste Voraussetzung für den Erfolg angesehen. Sie herbeizuführen, war 
schon durch die ausgedehnten Vorbereitungen schwierig gewesen, die fast 
zwei Monate in Anspruch nahmen. Trotzdem war durch geeignete, später 
in ähnlicher Form immer wieder angewendete Mittel der Zweck erreicht 
worden: möglichst späte Bekanntgabe der Angriffsabsicht an die eigenen 
Truppen, Überwachung des Brief- und Fernsprechverkehrs, Beschränkung 
der Zahl der bearbeitenden Stellen, Ausführung aller Bewegungen in 
der Nacht oder hinter Masken, kräftige Abwehr der feindlichen Lufterkun- 
dung, möglichste Tarnung der herangeführten Angriffstruppen und des 
Aufmarsches der Verstärkungsartillerie, Velassung der bisherigen Stellungs- 
i) Vgl. auch S. 41.
	        
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