Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Das Angriffsheer. 
41 
Von den beim deutschen Gesamtheer vorhandenen 240*) Divisionen 
wurden für den Angriff zunächst 44 „mobil" gemacht („Mob." Divisionen) 2). 
Sie erhielten, soweit bei ihnen nicht schon vorhanden, als besondere Zu¬ 
teilung eine Maschinengewehr-Scharfschützen-Abteilung, eine Flieger» 
Abteilung, eine Divisions-Funker-Abteilung sowie Kolonnen und Trains 
(Divisions-Kraftwagenkolonne, Rahkampfmittel-Kolonne, Sanitäts-Kraft- 
wagenzug, Staffelstab mit vier Munitionskolonnen, Feldbäckerei-Kolonne, 
Feldschlächterei-Abteilung). Die Bataillone wurden auf die planmäßige 
Feldstärke (850 Mann ohne Maschinengewehr-Kompanie) gebracht. 
Die größte Schwierigkeit machte die Ausstattung mit Pferden. Die 
von den Heeresgruppen eingeforderten Bedarfs-Berechnungen mußten er¬ 
heblich gekürzt werden; die „Mob." Divisionen hatten sich mit dem nach Lage 
der Dinge erreichbaren Grad von Beweglichkeit zu begnügen. Rund 100000 
möglichst leistungsfähige Pferde wurden für das Angriffsheer zum Aus¬ 
tausch und zur Ergänzung des Bestandes bereitgestellt. Damit konnten die 
Sollstärken bei den „Mob." Divisionen aber doch nur um je 232Pferde aus 
4328 erhöht werden, alle übrigen wurden zum Austausch benötigt. Sämt¬ 
liche Maschinengewehr-Kompanien durften von ihren zwölf Gewehren nur 
sechs bespannt mitnehmen, dazu drei als Gerätereserve verladen. Ebenso 
konnten an leichten Minenwerfern nur zwei statt vier für jedes Bataillon 
mitgeführt werden. Vom I. März an erhielten die Pferde eine geringe 
Zulage an Hartfutter (V2 bis höchstens 2 kg) täglich, die aber wegen der 
kurzen, bis zum Beginn der Offensive noch verbleibenden Zeit zur Wieder¬ 
herstellung voller Leistungsfähigkeit nicht ausreichte. 
Bald nach Weihnachten wurden die „Mob." Divisionen aus der Front 
gezogen und rückwärts möglichst gut untergebracht. Dort begann dann in 
drei- bis vierwöchiger Ruhezeit die sorgfältige Ausbildung für die nach 
anderthalb Jahren fast reiner Abwehr vielfach neue Aufgabe, den Angriff 
im Stellungskrieg mit anschließendem Bewegungskrieg.- Besonders aus¬ 
gewählte Generalkommandos überwachten die Ausbildung, der unter 
anderem die neue Vorschrift der Obersten Heeresleitung über den „Angriff 
im Stellungskrieg" zugrunde gelegt wurde. In Valenciennes und Sedan 
wurden die Lehrgänge für Truppenführer und ihre Gehilfen auf Angriff 
umgestellt, bei der Heeresgruppe Herzog Albrecht in Wörth (Anter-Elsaß) 
solche neu eingerichtet. Zahlreiche größere Truppenübungen fanden statt. 
1) 239 + G. K. Sch. D. (vgl. S. 37). 
2) Der zeitweise verfolgte Gedanke, die Divisionen der früheren Armeekorps und 
Reservekorps für den Angriff wieder unter ihren Gen, Kdos. zusammenzufassen, war vor 
allem wegen der damit verbundenen umfangreichen Verschiebungen bald als undurchführ¬ 
bar aufgegeben worden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.