Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Die Abwehrschlacht an der Gesamtfront zwischen Küste und Maas. 
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bahnlage können die Heeresgruppen auf eine Zuführung weiterer Kräfte 
nicht rechnen". Das Abwehrverfahren wurde entsprechend geändert^). 
Am 29. September dauerten bei der Heeresgruppe Kronprinz 2s.s«pt-mb«r. 
Rupprecht die starken Angriffe gegen die 4. Armee in der Richtung auf 
Thourout—Roulers—Menin bis in die Nacht fort. Sie nahmen gegen 
den linken Flügel des Gardekorps größte Heftigkeit an. Nördlich und östlich 
von Dixmude wurde der Feind abgewiesen, bei Westroosebeke gewann er 
Boden. Östlich von Moorslede—Dadizeele brach er bis über die Straße 
Noulers—Menin, weiter südlich längs des Kanals auf Comines durch. 
Gegen die 17. Armee mißglückte sein wiederholt unter stärkstem Kräfte- 
einsatz und großen Verlusten gemachter Versuch, Cambrai zu nehmen. Nur 
die Vororte westlich der Scheide gingen verloren, sonst konnten sich das 
XVIII. Armee- und XIV. Reservekorps in schweren Kämpfen im wesent¬ 
lichen behaupten. Der äußerste linke Flügel mußte zwischen Masnisres 
und Crövecoeur hinter die Scheide zurückgenommen werden. 
Bei der Heeresgruppe Boehn setzte an diesem Tage die britische 
4. Armee, dabei auch amerikanische Divisionen, wieder zu einheitlichem, 
von Tanks und Fliegergeschwadern begleitetem Großangriff gegen die Ge- 
samtfront der 2. Armee an. Das 54. Korps konnte sich zunächst behaupten, 
ebenso das IV. Reservekorps. Das 51. Korps wurde über den Kanal 
zurückgedrängt, der Feind entriß ihm Bellicourt und Bellenglise. Weiteren, 
mittags und abends folgenden neuen Anstürmen zeigten sich auch die 
Truppen des 54. Korps und IV. Reservekorps nicht mehr durchweg ge¬ 
wachsen, die des 51. Korps gerieten völlig ins Wanken. Der rechte Armee- 
flügel wurde hinter den Kanalabschnitt Crevecoeur—Bendhuille zurück- 
genommen, der tiefe Einbruch aus dem linken Flügel konnte gar erst bei 
Zoncourt abgeriegelt werden. Die dadurch in Mitleidenschaft gezogene 
und gleichzeitig von der französischen I.Armee angegriffene 18.Armee 
hatte alle verfügbaren Reserven zum Gegenstoß eingesetzt mit dem Er¬ 
folge, daß die nördlich von Levergies klaffende Lücke geschlossen wurde. 
Zwischen Somme und Oise ging Urvillers verloren. 
Bei der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz näherte sich der 
Gegner weiter nur vorsichtig der neuen Stellung der 7. Armee zwischen 
Ailette und Aisne. Um durch Verkürzung der Front Reserven freizube¬ 
kommen, entschloß sich die Heeresgruppe, den linken Flügel dieser Armee 
und den rechten Flügel der 1. Armee, in der folgenden Nacht beginnend, 
hinter die Aisne und den Aisne/Marne-Kanal zurückzunehmen; die Be¬ 
wegung sollte am 2. Oktober abgeschlossen sein. Mit baldigem Wieder- 
,!) S. 640.
	        
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