Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Der Verlust des St. Mihiel-Bogens. 603 
Gegner, wie am 13. Juli und 3. August, so auch jetzt wieder, die Über¬ 
raschung fast vollkommen gelungen war. Ausgedehnte Waldungen, die 
seine Angrifssvorbereitungen verbargen, und ungünstiges Flugwetter 
waren ihm dabei zu Hilfe gekommen. Im übrigen hatte er eine erdrückende 
Abermacht gegen einen für die Abwehr besonders ungünstig gestalteten 
Stellungsteil zur Wirkung bringen können. Gewiß hat das bis zum äußer¬ 
sten getriebene Festhalten des St. Mihiel-Bogens bis Mitte September 
starte feindliche Kräfte gebunden, es hat aber auch, ganz abgesehen von den 
ernsten eigenen Verlusten, dem Gegner einen vermeidbaren und billigen 
Erfolg verschafft, der das Ansehen wie das Selbstvertrauen der jungen 
amerikanischen Truppen erheblich in die Höhe schnellen ließ. 
c) Maßnahmen und Ereignisse in der zweiten Septemberhälfte. 
Sie Abwehr in der Siegfried-Stellung. 
Die zeitweilige Kampfpause bei der Heeresgruppe Kronprinz i8.e»p»«ro&«*. 
Rupprecht hatte außer an ihrem linken Flügel über den 17. September 
hinaus angehalten. Die 4. Armee rechnete mit einer immerhin möglichen 
Landung englischer Kräfte; das Verhalten des Gegners vor der S. Armee 
schien auf ausgesprochen defensive Absichten zu deuten. Die 17. Armee war 
an den weiter südlich sich abspielenden Kämpfen beteiligt. 
Gegen die Heeresgruppe Boehn griffen am 18. September der 
englische Südflügel (4. Armee) mit 13,die Franzosen (I. Armee) an- 
schließend mit zwei Divisionen zwischen Cambrai und St. Quentin an. 
Dieser von Tanks und Fliegerverbänden unterstützte Angriff, zu dem 
die Engländer fünf bis sechs frische Divisionen eingeschoben hatten, traf 
ziemlich überraschend die 2.Armee sowie die anschließenden Flügel der 
17. und 13. Armee, die hier eine noch etwa fünf Kilometer vor der ur- 
sprünglichen Siegfried-Stellung liegende Linie hielten. Die auf der ganzen 
Front angegriffene 2. Armee warf sofort drei Eingreif-Divisionen über 
Honnecourt—Le Catelet—Bellicourt vor. Der linke Flügel der 17. und 
der äußerste rechte der 2. Armee hielten. Weiter südwärts würde der eng- 
lische Angriff in der Linie Villers-Guislain—Lempire—Pontruet abge¬ 
fangen, die etwa der Ausgangsstellung vom 21. März entsprach. Die drei 
stark angepackten nördlichen Divisionen der 18. Armee konnten mehrere 
durch Tanks und. Tiefflieger unterstützte Angriffe bei St. Quentin ab- 
schlagen. Der rechte Flügel mußte aber doch zum linken der 2. Armee bei 
Pontruet zurückgebogen werden. 
Der Versuch der 2. Armee, noch am 18. September unter Einsatz von 
zwei weiteren Divisionen die bisherige Hauptwiderstandslinie zurückzu-
	        
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