Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Weiterentwicklung des Abwehrverfahrens. 
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nicht aufrechterhalten werden: „Ein in den Feind hineinreichendes Feuer, 
das sich gegen lohnende Ziele richtet, wie sie doch auch die Artillerie dar¬ 
stellt, können wir keinesfalls entbehren" — sagte eine am l. September 
hinausgehende neue Weisung —; „wir werden sonst dem Feinde den Auf¬ 
marsch zum Angriff und den Angriff selbst außerordentlich erleichtern". 
Hier blieb ein schwer zu lösender Widerspruch. 
Ein tiefes Vorfeld hatte sich zur Sicherung gegen feindliche Über¬ 
raschungsangriffe bewährt. Sonderweisungen einzelner Armeen, die von 
den Vorfeldbesatzungen grundsätzlich längeren Widerstand verlangten, wies 
die Oberste Heeresleitung zurück: Die Führer im Vorfeld sollten die klare 
Weisung haben, „so viel Zeit zu gewinnen, daß, auch bei Überraschungs¬ 
angriffen, die hinteren Truppen sich gefechtsbereit machen können"; es sei 
ihre Sache, wie sie das ausführten. Aber auch ohne Vorfeld müsse die 
Abwehr gesichert sein: „Bei lange andauerndem Kampf... kann nicht 
jeden Tag ein neues Vorfeld bestimmt werden. Die Truppe hat in solcher 
Lage ibre vorderste Linie zu halten. Dies muß sie wissen, sonst weicht sie 
gegen den Willen der Führung aus und erklärt preisgegebenes Gelände 
als geräumtes Vorfeld. Dies kann aus taktischen und darf aus moralischen 
Gründen nicht zugelassen werden". 
Endlich verlangten die neuen Kampfverhältnisse — wie die Oberste 
Heeresleitung am 25.August mahnte — „neben unmittelbarer straffster 
Gefechtsführung schnelle durchgreifende Entschlüsse" und damit häufig 
persönliches Eingreifen der höheren Führer. Das sei aber „nur möglich, 
wenn die Führer das Gefecht übersehen; Divisionskommandeure und 
Kommandierende Generale gehören auf das Schlachtfeld wie im Be¬ 
wegungskriege". 
Fortgang der Kämpfe. 
Am rechten Flügel der Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht, 
deren 4. und 6. Armee seit dem 30. August mit Teilen in die Sehnen¬ 
stellung Wytschaete—La Bassee ausgewichen waren, fanden vorerst keine 
wesentlichen Kämpfe statt; die Nachhuten hielten sich bis zum 6. September 
im Vorgelände, von da ab fochten sie im Vorfelds der neuen Stellung. 
Der feindliche Hauptdruck lag zunächst beiderseits von Rossignol, später 
bei Vpern. Auch die 17. Armee hatte Ruhe, nachdem ihr linker Flügel 
in der Nacht zum 3.September vom Gegner unbehelligt in die Linie 
Sailly-en Ostrevent—Arleux und weiter hinter den Nord-Kanal zurück¬ 
geführt worden war. 
Im Anschluß daran war bei der Heeresgruppe Boehn der rechte 
Flügel der 2.Armee ebenfalls hinter diesen Kanal ausgewichen. Als un-
	        
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