Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Der erste Kampftag. 
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2.Die Schlacht. 
a) Die Kämpfe am 8. August. 
Beilage 25 und 26. 
Seit Tagen hatte im allgemeinen trockenes Sommerwetter geherrscht, «August. 
Am Morgen des S. August lag dichter Nebel. Nach einer im wesentlichen 
ruhigen Nacht setzte um 520 schlagartig überwältigendes Artilleriefeuer 
gegen die gesamte Front der deutschen 2. Armee ein. Feindliche Nebel- 
geschosse erschwerten die ohnehin geringe Sicht stellenweise derart, daß Ge¬ 
bäude von einer Straßenseite zur anderen nicht zu erkennen waren. In 
diesem Dunst und Nebel brachen Infanterie und Tanks der britischen 4. Ar- 
mee schon mit Beginn des Artillerieseuers zum Sturm los und kamen 
auf dem festen Lehmboden schnell vorwärts. Sie überraschten die schwache 
Besatzung der deutschen vorderen Linie, teils bevor sie ihre Unterstände ver- 
lassen und den Kampf aufnehmen konnte, teils indem Tanks durch Lücken 
vorstießen und die so Umgangenen von hinten faßten. Da so gut wie keine 
Nachricht nach rückwärts kam, wurden auch die weiteren Abwehr-Linien 
überrannt und durchstoßen. Der Gegner brach in die Artillerie ein, die 
sich, soweit sie nicht durch feindlichen Beschuß ohnehin schon lahmgelegt war, 
nur durch Sperrfeuer in den Nebel hinein am Kampfe beteiligen konnte. 
So ergab sich alsbald ein Einbruch auf der ganzen, über 20 Kilometer 
breiten Front von Bille-sur Corbie an der Ancre bis zur Avre nördlich von 
Moreuil. Mit aufklarender Sicht kam dann auch die gewaltige feindliche 
Überlegenheit an Fliegern zur Geltung, die das Artilleriefeuer lenkten und 
Widerstandsnester sowie Batteriestellungen mit Bordwaffen angriffen. Über 
die britische Infanterie hinaus brachen, begleitet von zahlreichen leichten 
Tanks, die drei Divivsionen des englischen Kavallerie-Korps vor. Da sie kaum 
noch Widerstand fanden, gelangten Teile von ihnen, unterstützt durch Tief¬ 
flieger, bis Proyart, Bauvillers und Rosieres, wo sich deutsche Divisionsstäbe 
ihrer erwehren mußten, wichen dann aber wieder auf ihre Infanterie zurück. 
Der insgesamt schräg zu den Gefechtsstreisen der deutschen Divisionen 
geführte britische Angriff hatte deren rückwärtige Teile in der Flanke ge¬ 
troffen und damit frühzeitig die Verbindung zwischen der Besatzung der 
vorderen Stellung einerseits, der Führung und ihren Reserven andererseits 
durchschnitten. Das wirkte sich besonders nachteilig für die Besatzung der 
Avre-Front aus, an der die linken Flügel-Divisionen des Sl.Korps bereits 
in Flanke und Rücken gefaßt waren, als sie nach vierstündiger stärkster 
Feuervorbereitung der französische Frontalangriff traf. So wurde auch 
ihr Widerstand bald gebrochen.
	        
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