Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Abwehrschlacht bei Soissons/Reims. Der Gegner. 
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die Besorgnis, daß eine neue deutsche Offensive rechts der Oise bevorstehe. 
10. und 6. Armee hatten drei Divisionen zurückzuziehen, um sie nach links 
zu verschieben. Das bedeutete Schwächung der Angriffskraft in der bis¬ 
her als entscheidend angesehenen Richtung von Westen auf Fismes und 
Före-en Tardenois. 
Auch die folgenden Tage brachten gegen die deutschen Linien südlich 
von Aisne und Vesle keine nennenswerten Fortschritte. Der Versuch der 
10. Armee, am 23. Juli unter Einsatz aller Kraft, dabei 100 Kampfwagen, 
aus dem Höhengelände südlich von Soissons vorwärts zu kommen, scheiterte 
ebenso wie alle Bemühungen der 5.Armee, südwestlich von Reims Raum 
zu gewinnen; doch konnte diese Armee westlich von Normans auf dem 
nördlichen Marne-Ufer Fuß fassen. General Foch, der bereits eine neue 
Offensive in der Gegend von Amiens vorbereitetes, beschränkte seine Ziel¬ 
setzung: Während bisher der entscheidende Druck der 10. Armee die Rich¬ 
tung auf Fismes gehabt hatte, sollten 10. und S.Armee nunmehr den 
Hauptstoß mit ihren inneren Flügeln beiderseits des Ourcq auf Fsre-en 
Tardenois führen, die S.Armee durch kleinere Stöße zu beiden Seiten 
der Ardre nach Nordwesten Raum gewinnen. Damit war das Ziel, die 
deutschen Kräfte abzufangen, zumal da diese nur noch in geringer Breite 
an der Marne standen, so gut wie aufgegeben. 
Nachdem dann in der Nacht zum 24. Juli die deutsche Front in die 
allgemeine Linie Oulchy—Dormans zurückgenommen worden war, konnte 
die 6. Armee einen erheblichen Sprung vorwärts machen. General 
Degoutte plante bereits, diesen Erfolg durch Einsatz größerer Kavallerie- 
Massen auszuweiten, was sich allerdings rasch als undurchführbar erwies. 
Das Oberkommando der 9. Armee, für dessen Truppen kein Raum mehr 
war, wurde aus der Front gezogen. Im übrigen blieb das Ergebnis der 
weiteren Angriffe bis zum 26. Juli recht bescheiden. Die Stoßkraft der 
Truppen hatte sich weitgehend erschöpft, die deutsche Abwehr schien ge- 
festigt. 
Z. Der Rückzug hinter Aisne und Vesle. 
Unterdessen waren bei der Obersten Heeresleitung die vorläufigen 
Angriffsentwürfe der 9. Armee eingegangen. Der Angriff südlich der 
Aisne kam jetzt nicht mehr in Betracht. Nördlich der Aisne hatte die 
Heeresgruppe Deutscher Kronprinz Mitwirkung des linken Flügels 
der am 22. Juli an die Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht abgegebenen 
18. Armee angeregt, damit die 9. Armee auch das große Waldgebiet nord¬ 
östlich von Compiegne (Laigue-Wald) nehmen könne. Dadurch wäre dann 
i) Näheres S. 544f. 
Weltkrieg. XIV. Band.
	        
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