Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Die erste Nachricht vom französischen Gegenangriff. 
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bei den Gegnern keine Rede sein. Dann wurde die Frage behandelt, wie 
der Hägen-Angriff zu führen sei, falls der Gegner hier ebenso wie bei 
Reims seine vordere Stellung räume. 
Mitten in diese Erörterungen hinein kamen — wie General Luden¬ 
dorfs selbst berichtet^) — die ersten „Meldungen, daß der Franzose in über- 
laschendem Tankangriff südwestlich Soissons eingebrochen sei... Ich 
führte die Besprechung bei der Heeresgruppe Rupprecht — selbstverständ¬ 
lich in größter Nervenspannung — zu Ende und fuhr nach Avesnes zurück... 
Zn Avesnes traf ich 2°nachmittags ein. Der Generalfeldmarschall holte 
mich vom Bahnhof ab. Wir begaben uns sofort in das Geschäftszimmer. 
Die Lage auf dem linken Flügel der 9. und dem rechten der 7. Armee 
war ernst geworden". Es ergab sich insgesamt das Bild eines großen An- 
griffs, der überraschend gekommen war und der in der Richtung aus 
Soissons und damit an einer Stelle bereits Erfolg gehabt hatte, die wegen 
der Eisenbahnverhältnisse besonders empfindlich war. Roch von Tournai 
aus hatte General Ludendorff daher den Abtransport je einer Division 
der 18. und S. Armee (5. Inf.- und 76. Res. Div.) nach Laon und La Före 
angeordnet. 
Generalfeldmarschall von Hindenburg hatte unterdessen den Kaiser 
bereits dahin über die Lage unterrichtet, daß der Angriff auf Reims „un¬ 
bedingt fortgesetzt würde, sobald dieser Flankenstoß zum Stoppen gebracht 
und repariert sein würde"3). Eine halbe Stunde nach Ankunft des Generals 
Ludendorff gingen zwei Weisungen hinaus: Um 230 befahl die Oberste 
Heeresleitung zwei Hagen-Divisionen von der Heeresgruppe Kronprinz 
Rupprecht zur Heeresgruppe Deutscher Kronprinz abzufahren. Um 240 
erging an beide Heeresgruppen und an die 7. Armee der Befehl: 
„1.) Alle für Hagen bestimmten Transporte der 7. Armee (ausschließlich 
schwerster Artillerie und Minenwerfer) sind einzustellen und stehen zur 
freien Verfügung der 7. Armee. 
2.) Die Fortsetzung des Angriffs „Reims"3) unterbleibt zunächst. Die 
Divisionen und auch Artillerie sind beschleunigt herauszuziehen. Aber sie 
wird weiter verfügt. 
3.) Von der 18. Armee verbleiben die an „Hagen" abzugebenden Jagd- 
staffeln und drei Fliegerabteilungen vorläufig bei 18. Armee zur Ver- 
fügung der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz". 
Mit dem inzwischen von dieser Heeresgruppe gegebenen Befehl, die 
südlich der Marne stehenden Truppen, „sobald nach Lage irgend mög- 
„Meine Kriegserinnerungen", S. 537. 
2) Tgb. des Gen. Ob. von Plefsen vom 18. Juli 1918. 
3) S. 453 f.
	        
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