Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Marneschutz/Reims-Angriff. Der erste Angriffstag. 
447 
rund 6400 deutsche Geschütze und 2200 Minenwerser teilnahmen^). Rund 
900 Flugzeuge standen zur Unterstützung des Angriffs bereit. Um 4°° mor¬ 
gens bei trübem und dunstigem Wetter trat westlich von Reims die Infan- 
terie von zwölf Divisionen, östlich der Stadt die von 15 Divisionen hinter 
der Feuerwalze zum Sturm an. Vor Reims selber warteten zwei Divisionen 
daraus, sich dem Vorgehen anzuschließen, 21 weitere standen als II. und 
III. Treffen zu späterem Einsatz bereit. 
Die 7. Armee hatte besonders schwierige Angriffsverhältnisse. Aus 
der ls Kilometer breiten Front von Gland bis Verneuil war zunächst die 
Marne zu überwinden, die, bis zu 70 Metern breit und drei bis vier Meter 
tief, sich in ruhigem Laus durch ein meist zwei Kilometer breites Tal windet. 
Aus ihm steigen aus beiden Seiten die vielfach bewaldeten Höhenränder 
170 bis 200 Meter auf. Zahlreiche Seitentäler unterbrechen sie. Das be¬ 
deutendste von ihnen, das des Surmelin-Baches, war dem rechten Flügel 
des Angriffs als Ziel gesetzt; nur eine Division hatte zum Schutz der Flanke 
noch westlich seiner Mündung anzugreisen. Der Waldreichtum des nörd¬ 
lichen Marne-Ufers hatte die Vorbereitung des Angriffs und die Bereit¬ 
stellung der Truppen wesentlich begünstigt, andererseits mußten die großen 
Waldungen des Südufers der feindlichen Abwehr zustatten kommen, deren 
Gliederung und Anlagen kaum festzustellen gewesen waren. Nicht viel ein¬ 
facher lagen die Verhältnisse in dem zunächst offeneren, wenn auch eben¬ 
falls von tiefen Senken (bis zu ISO Metern Höhenunterschiede) durch¬ 
schnittenen, weiterhin aber mit dem großen Reimser Bergwald bedeckten 
Angriffsgelände von der Marne nach Norden bis Vrigny. In diesem 
Räume schien die Inbesitznahme der weiten Aberblick gewährenden Hoch¬ 
fläche 263nordwestlich von Damery von besonderer Wichtigkeit. 
An der Marne-Front hatten die Gruppen Kathen, Wichum und 
Conta schon seit Beginn des deutschen Artilleriefeuers mit dem bis ins 
kleinste vorbereiteten Brückenbau und gleichzeitigem Abersetzen von In¬ 
fanterie begonnen. Der Flußübergang gelang trotz feindlichen Artillerie- 
und Maschinengewehrseuers ohne größere Verluste. Auf dem Südufer 
stieß dann aber westlich der Surmelin-Mündung der rechte Flügel der 
Gruppe Kathen (10. Inf. Div.) an der Straße Fossoy—Crezancy auf 
Widerstand, den er nicht zu brechen vermochte, östlich der Surmelin- 
Mündung drangen Truppen der Gruppen Kathen (36.Ins. Div.) und 
Wichura (23., 200. und I. Garde-Inf. Div.) unter nunmehr zunehmenden 
Verlusten durch die Waldungen des Südusers vor. Bis zum Abend er¬ 
reichten sie die durchschnittlich vier Kilometer südlich des Flusses liegende 
i) Näheres Beil. 39 e.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.