Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Vorbereitung späterer Offensiven. 
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deutscher Generalkommandos, Artillerie-Stäbe und 12bis 15 aufgefrischten, 
kampserprobten Westdivisionen, bin ich überzeugt, würden wir dort einen 
noch größeren Erfolg erzielen als im vorigen Jahre. Erreicht würde damit 
einmal eine erhebliche Kürzung der österreichischen Front und damit eine 
Krästeersparnis, die anderweit ausgenutzt werden könnte. Zum anderen 
würde vielleicht die völlige Zertrümmerung der italienischen Armee er- 
möglicht. Vor allem aber wäre die Entente wieder gezwungen, mit er- 
heblichen Kräften auszuhelfen. Sie kann dies nur durch Truppen von der 
Westfront, wahrscheinlich durch amerikanische, von denen ein starker Teil 
damit an der Hauptfront verschwände. Die feindlichen Kräfte würden 
dadurch zersplittert werden, und ihre Überlegenheit für 1919 wäre auf der 
Westfront voraussichtlich ausgeschaltet. Bei einem entscheidend großen 
Erfolg muß sogar mit der Möglichkeit gerechnet werden, in der Po-Ebene 
bis an die italienisch-französische Grenze vorzukommen und die Westfront 
bis dorthin zu verlängern. Daneben würde die Landverbindung der 
Entente nach dem Orient (Genua—Brindisi) durchschnitten. Es ist dann 
nicht ausgeschlossen, daß nach einer solchen neuen schweren Prüfung Italien 
aus dem Kriege völlig ausscheidet. Wie man sich auch das Schlußergebnis 
vorstellen mag, eins bleibt nach unseren und auch den österreichischen Er- 
fahrungen fest bestehen, daß in Italien mit verhältnismäßig wenig Mitteln 
große Erfolge und damit große Entscheidungen möglich sind". 
General Ludendorfs lehnte diesen Vorschlag einstweilen ab^), wie 
das auch den am 22.Juni an die Heeresgruppen gegebenen Weisungen 
und seiner kurz zuvor der österreichisch-ungarischen Heeresleitung ausge¬ 
sprochenen Auffassung der Gesamtlage^) entsprach. 
In einer neuen Denkschrift erörterte Oberstleutnant Wetzell 
am 27. Juni von den in den Weisungen des 22. angedeuteten Operations¬ 
möglichkeiten „nur die Fortsetzung des Gneisenau/Blücher-Angriffs, das 
heißt also den Angriff in Richtung Paris" als allein in Betracht kommend. 
Als Vorbedingung stellte er dabei hin, daß nach glücklichem Verlaus von 
„Reims und Hagen unsere Ersatzlage und die' uns von Österreich-Ungarn 
zugeführte Unterstützung ... noch einen großen Schlag auf dem West- 
kriegsschauplatz — vielleicht Mitte September —" erlaube, und daß dann 
die Hauptmasse der noch vorhandenen französischen Kräfte an jenen Kampf¬ 
fronten gebunden, die Richtung aus Paris also stark entblößt sein würde. 
Unter diesen Voraussetzungen billigte Oberstleutnant Wetzell einem „groß- 
zügigen gleichzeitigen Angriff" der 18., 9.3) und der 7. Armee „gute Aus¬ 
Zuschrift des Gen. Wetzell vom März 1942; vgl. S. 432 (Zusage vom 8. Fuli). 
2) S. 421. 
3) Ihre Bildung (S. 467) stand bevor.
	        
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