Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Der Wendepunkt der Kriegslage. 
IZ.JU». plane er dort einen größeren Teilangriff. Auch sonst könnten „die Ereig¬ 
nisse an anderen Fronten den Engländer demnächst zu einem größeren 
Angriff an der Heeresgruppenfront veranlassen". Die Franzosen seien jetzt 
vollständig aus der Flandern-Front ausgeschieden und durch britische 
Kräfte ersetzt. Nur vor dem linken Flügel der 2. Armee könnten noch 
einige französische Divisionen in Reserve angenommen werden. Die Ge- 
samtzahl der englischen Reserven wurde, da vielleicht fünf Divisionen auf- 
gelöst seien, auf 22, sonst auf 27 Divisionen veranschlagt; auch drei amerika- 
nische Divisionen ständen in Reserve. 
Der während der Vorbereitungszeit für die deutsche Juli-Offensive 
geführte Meinungsaustausch zwischen Oberster Heeresleitung und Heeres- 
gruppe Kronprinz Nupprecht fand damit sein Ende. Vom Verlauf und 
i5. Juli. Ausgang dieser am 15. Juli beiderseits von Reims einsetzenden Offensive 
hing es ab, ob und in welchem Aüsmaß der für den 1. August in Aussicht 
genommene Hägen-Angriff zur Verwirklichung kommen würde. 
Am Morgen des Angriffsbeginns hatte die Oberste Heeresleitung 
auf Grund der Feststellungen und Berechnungen der Abteilung „Fremde 
Heere" folgendes Gesamtbild von der Verteilung der feindlichen 
Reserven: 
Pei der belgischen Armee vier Divisionen. 
Im Abschnitt der Engländer von hart nördlich Vpern bis Villers-Vre- 
tonneux 21 Divisionen (davon 3 amerikanische), vielleicht auch eine italieni¬ 
sche. Ob sich in diesem Abschnitt auch noch französische Divisionen in 
Reserve befanden, war ungewiß. 
Im Abschnitt der Franzosen wurden von 32bis 34 in Reserve stehenden 
französischen Divisionen 22 von der Somme bis Reims angenommen, 
während in der Champagne und bei Verdun nur vier und im Abschnitt 
Lothringen—Sundgau drei stehen sollten. Der Verbleib von fünf In- 
fanterie- und drei Kavallerie-Divisionen konnte nicht nachgewiesen werden. 
Die Zahl der in Frankreich festgestellten oder vermuteten, an Kopfzahl 
besonders starken amerikanischen Divisionen wurde jetzt bereits mit 
24 angegeben, davon 14 an der Front oder als Front-Reserven verteilt, 
zehn noch zur Ausbildung zurückgehalten. 
Dazu kamen drei bis vier italienische Divisionen in der Front oder 
dicht dahinter. 
Wenn somit die Gesamtzahl der auf feindlicher Seite verfügbaren 
Divisionen dank der in raschem Steigen begriffenen Zuführung amerikani- 
scher Truppen sich erhöht hatte, so erschien doch an der Angriffsfront 
von Dormans bis zur „Wetterecke" (Höhe 196 südöstl. von Tahure) das
	        
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