Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

426 
Der Wendepunkt der Kriegslage. 
2s.J1.ni. zosen wurden als Versuche zur Verbesserung ihrer Stellungen gedeutet. 
Die Wiederholung solcher Versuche an den bisherigen Kampffronten sei 
stets möglich, größere französische Angriffe ständen aber vorerst nicht zu 
erwarten. Die Italiener hätten ihre beiden bisher an der Front festge¬ 
stellten Divisionen südwestlich von Reims vereinigt. Aber die Streitkräfte 
der Amerikaner wurde gesagt, daß sie sich in letzter Zeit schnell ver¬ 
mehrt hätten: Zur Zeit ständen sieben bis acht ihrer Divisionen in der 
Front, dahinter befänden sich neun bis zehn noch in der Ausbildung. An- 
geblich sei beabsichtigt, noch mehr als die gleiche Zahl von Divisionen im 
Lause des Jahres nach Europa zu befördern. Es bleibe aber abzuwarten, 
ob der hierzu nötige Schiffsraum zur Verfügung stehe*). 
Ende des Monats einsetzende englische Teilangriffe, vor allem bei 
Bethune, Albert und Moreuil, vermehrten die Spannung. Die Heeres- 
gruppe Kronprinz Rupprecht rechnete mit Fortsetzung der Vorstöße, 
besonders nach Beginn der neuen Offensive gegen die Franzosen. Die 
4.g»«i. Oberste Heeresleitung sagte dazu am 4. Juli: „Die Entente will uns 
den von ihr erwarteten Angriff erschweren, wir müssen weiter mit Überfall- 
artigen Teilvorstößen und vom 15. Juli ab auch mit starken Gegenangriffen 
rechnen". Sie ließ gleichzeitig wissen, daß die „Transportbewegung von 
Reims zu Hagen nicht unter 14 Tagen" (bisher waren 3 bis 10 Tage ver- 
anschlagt) dauern würde. Den Antrag der Heeresgruppe, von Mitte Juli 
ab „Mob." Divisionen im Abschnitt des Hagen-Angriffs einzusetzen, lehnte 
sie jedoch „im Interesse der Erhaltung der Kampfkraft der Divisionen und 
Wahrung der Geheimhaltung" nach wie vor ab. 
s.g«u. In einer Beurteilung der Lage vom S. Juli blieb die Oberste 
Heeresleitung im wesentlichen bei der am 29. Juni niedergelegten Auf- 
fassung über die Gegner: In Flandern schienen die Engländer weiterhin 
mit deutschem Angriff zu rechnen, im übrigen ständen sie im Begriff, die 
dortige französische Front zu übernehmen. Im Anschluß daran wurde mit 
weiterer Ausdehnung der englischen Front über die Somme hinaus nach 
Süden gerechnet. Aber die Franzosen hieß es, sie seien „sparsam mit 
Einsatz frischer Kräfte, Divisionen bleiben lange in Stellung und werden 
nach kurzer Ruhe wieder eingesetzt". In der Champagne hätten die Fran- 
zosen bei Aubsrive eine Division neu eingesetzt und seien „sehr aufmerksam, 
... erwarten einen deutschen Angriff... Die an der Aisne und Oise stark 
mitgenommenen Divisionen können nunmehr wieder aufgefrischt sein, so 
daß mit etwa 30 Divisionen als Reserve gerechnet werden muß"; dazu 
wären aus Flandern noch vier französische Divisionen zu erwarten. Ab- 
schließend hieß es dann: „Anzeichen für einen größeren Angriff liegen an 
!) Vgl. S. 513.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.