Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Der Wendepunkt der Kriegslage. 
Aber die Erwägungen in diesen Tagen schrieb General Ludendorfs 
in seinen Kriegserinnerungen^): „Wieder und wieder kehrten die Ge¬ 
danken zu einem Angriff in Flandern zurück. Hier standen noch immer, 
auch wenn die französischen Divisionen unter dem Zwang der Schlach¬ 
ten bei der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz weggezogen wurden, 
starke englische Reserven. Der Angriff an dieser Stelle war jedoch noch 
zu schwer". 
12.3um. Diese Auffassung findet sich in einer Denkschrift des Oberstleut¬ 
nants Wetzell vom 12. Iuni^) näher begründet, in der er sich offensichtlich 
gegen von anderer Seite (vermutlich Hgr. Kronprinz Rupprecht^)) ver- 
tretene Anschauungen wandte und eine mit der seinigen gleichgerichtete 
Eingabe der Heeresgruppe Deutscher Kronprinz von demselben Tage^) 
unterstützte. Er schrieb: 
„Ich bin ... der Meinung, daß wir, sofern wir ähnliche weitreichende 
Erfolge wie bisher erringen wollen, und das haben wir unbedingt nötig, 
auch an den ... bewährten Grundlagen für unsere Angriffe, wenn irgend 
möglich, festhalten müssen, d. h. die schwächsten Stellen des Gegners 
überraschend anzufallen. Nur dann werden wir auf der Westfront die 
Vorhand, das Wichtigste unserer ganzen jetzigen Kriegführung, behalten". 
Er warnte davor, aus dem Gelingen des Blücher-Angriffs den Schluß zu 
ziehen, daß es möglich sei, „durch Einsatz größter Massen an Artillerie auch 
andere Fronten, die stärker besetzt, wo mehr Reserven, wo für den Gegner 
günstige Verteidigungsverhältnisse vorliegen und die Überraschung nicht 
gewährleistet ist, mit ähnlich durchschlagendem Erfolg anzugreifen". Die 
Grundlagen für den Hagen-Angriff seien im Augenblick noch nicht die 
gleichen wie seinerzeit für den Blücher-Angriff, sondern erheblich ungünsti- 
ger; er verspreche nur dann durchgreifenden Erfolg, wenn es gelänge, die 
Masse der auf der Westfront stehenden Entente-Kräfte, vor allem die 
Franzosen, von jener Angriffsfront wegzuziehen oder fernzuhalten. Hierzu 
sei ein weiterer baldiger und großzügiger Angriff bei der Heeresgruppe 
Deutscher Kronprinz nötig: „Lassen wir dem Franzosen jetzt noch vier bis 
sechs Wochen Luft, so werden wir ihn bestimmt mit stärkeren Kräften 
wieder in Flandern auf dem Plan finden oder an anderen Stellen von ihm 
angegriffen werden". Wie schon in der Denkschrift vom 6. Juni wurde 
der „kombinierte Mame/Prosnes-Angriff" bei der 7. und l. Armee 
empfohlen. Dazu dürsten aber nur Kräfte der Heeresgruppe Deutscher 
Kronprinz, Gallwitz und Herzog Albrecht eingesetzt, solche der Heeresgruppe 
1) a.a.O. 6.514J. 
3) Vgl. 0.321 f. 
3) S. 423. 4) S. 433f.
	        
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