7. Armee: Unternehmen „Hammerschlag" und Einstellung des Angriffs. 385
Wirkung vom Nordufer der Aisne ausgeschaltet war. Weiter südlich ge¬
wannen die 51. Reserve-Division, vor allem aber die 11. bayerische In-
fanterie-Division und die 45. Reserve-Division teilweise über zwei Kilo¬
meter Raum nach vorwärts und erreichten damit bei Coeuvres und südlich
die befohlenen Angriffsziele. Auch gleichzeitige Ablenkungsunternehmun¬
gen nördlich und südlich der Hammerschlag-Front wurden erfolgreich
durchgeführt.
Bei Fortsetzung des Angriffs am 12. Juni wurden nur noch einige lz.gani.
kleine Stellungsverbesserungen erreicht. Unterdessen hatte die Heeres¬
gruppe bereits vormittags der Obersten Heeresleitung vorgeschlagen, den
Angriff Hammerschlag einzustellen, denn: „Der feindliche Widerstand ist
dort so stark und organisiert, daß die errungenen Vorteile in keinem Ver¬
hältnis zu den eigenen Verlusten stehen". Insgesamt waren über 2000 (ge¬
fangene eingebracht. Unter den eigenen Verlusten, deren Gesamtzahl nicht
sicher festzustellen ist, befanden sich 500 Gaskranke durch ein feindlicherseits
hier zum ersten Male angewandtes, dem deutschen Gelbkreuz ähnliches Gas.
Das Unternehmen als Ganzes war trotz einigen Geländegewinns ein Fehl¬
schlag gewesen; Die tiefe Stellungseinbuchtung an der Aisne, östlich von
Vic, war nicht beseitigt worden. Auch die Hoffnung, daß der Gegner an¬
gesichts des deutschen Vordringens bis Coeuvres seine Front von selbst
zurücknehmen werde, erfüllte sich nicht.
Währenddessen waren die Kämpfe am rechten Flügel der Gruppe
Conta gegen die Amerikaner im Belleau-Wald in der Rächt zum 11.
und auch an diesem Tage selbst mit wechselndem Erfolge weitergegangen.
Sie hatten ebenfalls schwere Verluste, aber kein befriedigendes Ergebnis
gebracht. Der Plan, den ganzen Wald wiederzunehmen, mußte aufgegeben
werden. Die frischen amerikanischen Truppen hatten sich als durchaus
ebenbürtiger Gegner gezeigt^).
Mit dem 13. Juni fanden die Angriffe bei der 7. Armee ihren Ab¬
schluß, am 14. gab die Oberste Heeresleitung den Befehl zur Ein¬
stellung der Offensive im großen^).
Das Armee-Oberkommando faßte die Kampsergebnisse der letzten
18 Tage und die künftigen Aufgaben in folgendem Armeebefehl zu¬
sammen:
. „1.) Der am 27. Mai begonnene Großangriff der 7. Armee ist zum
Abschluß gekommen ... Die schwere Niederlage des Gegners ... zeigt
*)Am 25. Juni vertrieben sie die dort neu eingesetzte frische 87. Infanterie-Division
endgültig aus dem Walde.
2) S. 405.
Weltkrieg. XIV. Band.