Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Schlacht bei Soissons—Reims. 
Richtung anzurücken, doch waren auch aus Flandern Truppen nach Süden 
im Rollen; der Zweck des Blücher-Angriffs schien sich also zu erfüllen. 
Insgesamt vermutete die Oberste Heeresleitung, daß etwa 16 feindliche 
Divisionen gegenüberstünden. Da diese einen recht großen Teil ihres Be¬ 
standes, besonders an Artillerie, verloren hatten, schien die deutsche Über¬ 
legenheit mit mehr als der doppelten Zahl von Divisionen und sehr starker 
Artillerie immer noch erdrückend. Zuführung weiterer Kräfte wurde daher 
nicht in Aussicht genommen. 
Die Kämpfe am 29. Mai. 
2g.Mai. Bei der 7. Armee machten der linke Flügel der Gruppe Francis 
und der rechte der Gruppe Larisch gegen nachhaltigen feindlichen Wider¬ 
stand keine entscheidenden Fortschritte; durchschnittlich wurden etwa zwei 
Kilometer Raum gewonnen. Die 6. bayerische Reserve- sowie die 6. und 
5.Infanterie-Division kamen unter dauernden Kämpfen bis an die Straße 
Chavigny—Soissons. Die Aufgabe der 5. Division war inzwischen mittags 
abermals geändert worden, da der rechte Flügel der Gruppe Wichura 
(9. Inf.- und 14. Res. Div.) wegen zerstörter Brücken zunächst nicht über 
die Aisne kam. Die Gruppe Larisch sollte daher nach einem Befehl des 
Armee-Oberkommandos von 1230 mittags nun doch über den Fluß gehen 
und den „Hauptdruck" auf die Höhen südwestlich von Soissons legen; die 
Grenze zur Gruppe Wichura wurde derart geregelt, daß die Gruppe Larisch 
wieder ihre ursprüngliche rein südwestliche Richtung erhielt, linker Flügel 
längs der Straße Belleu—Chaudun. Zur Lösung der neuen Aufgabe stand 
aber nur noch das bisher gegen Soissons sichernde Regiment der 5. Division 
zur Verfügung, das in verlustreichem Ortsgefecht bis zum Abend über den 
südwestlichen Stadtrand nicht hinauskam. 
Unterdessen hatte die 9. Infanterie-Division der Gruppe Wichura 
erst nach 4« nachmittags ihre Truppen auf dem südlichen Aisne-Ufer soweit 
zur Hand, daß sie den Angriff einheitlich fortsetzen konnte. Räch zähen 
Kämpfen um das Höhengelände 166 südöstlich von Belleu und Abwehr 
eines feindlichen Gegenstoßes kam der rechte Flügel bereits an der von 
Soissons nach Süden führenden Straße zum Stehen, der linke überschritt 
sie und erreichte Lechelle. Sein Vorgehen war durch das der 113. Infan¬ 
terie-Division begünstigt worden. Deren rechter Flügel, seit 5° früh kämp¬ 
fend, überschritt zwar erst mittags in schwerem Ringen die Hochfläche 
südwestlich von Acy, der linke erreichte aber bereits 330 nachmittags die 
Gegend östlich von Charantigny und nahm abends diesen Ort und Ville- 
montoire. Weiter links hatte die 37. Infanterie-Division unter dauernden 
Kämpfen die Höhen südlich des Crise-Baches gewonnen. Die 14. Reserve-
	        
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