Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Zweiter Angriffstag. Einnahme und Räumung von Soissons. 
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Res.-Div., bisher Stellungsdivision) kam die schwere Artillerie wegen des 
noch auf dem Ailette-Grund liegenden feindlichen Flankenfeuers erst spät 
nach vorn; die Feuervorbereitung für den Angriff konnte erst um 2°nach¬ 
mittags beginnen. Dem Vorgehen schloß sich dann der linke Flügel der 
Gruppe Franyois an, vermochte aber nur sehr wenig Raum zu gewinnen. 
Die S. bayerische Reserve-Division dagegen stieß in flottem Angriff bis 
Iuvigny durch, das sie abends erstürmte, während ihre beiden Flügel scharf 
zurückhingen. Denn auch die 6. Infanterie-Division, die nach Heranziehen 
ihrer zunächst noch im Abschnitt der Bayern stehenden Infanterie um 9" 
früh angetreten war, war gegen stärkeren feindlichen Widerstand mit 
dem rechten Flügel über Terny kaum hinausgelangt) der linke, den ein 
heftiger französischer Gegenstoß getroffen hatte, war am Südausgang von 
Vuillery liegengeblieben. Bei der 5.Infanterie-Division, die sich um 6° 
früh überraschend in den Besitz der französischen Stellungen bei Pontrouge 
gesetzt hatte, war der um 10° begonnene allgemeine Angriff erst in Fluß 
gekommen, als gegen 3° nachmittags links neben ihr das Vorgehen der 
Gruppe Wichura wirksam wurde. In zweistündigem schwerem Nahkampf 
wurde der französische Widerstand gebrochen, in entschlossenem Nach¬ 
drängen gegen 9° abends Soissons erreicht und, bepor der Gegner alle 
Brücken sprengen konnte, die Aisne von vier Bataillonen überschritten^). 
Die innere Stadt, ihr Südostteil bis zum Bahnhof und das Dorf Billeneuve 
wurden vom Gegner gesäubert. 
Dann aber wirkten sich Befehle aus, die höhere Dienststellen gegeben 
hatten, bevor der Angriff der Gruppe Larisch in Gang gekommen war. 
Um ihr vorwärtszuhelfen, hatte General Ludendorff die 7. Armee mehr¬ 
fach auf starken Druck südlich der Aisne nach Westen hingewiesen, und 
Generaloberst von Boehn hatte daher nachmittags für den linken Flügel 
der Gruppe Larisch Vordringen „am Südrand der Höhen" nördlich der 
Aisne befohlen^), während das Vorgehen südlich der Aisne und die Ein¬ 
nahme von Soissons der inzwischen durch Einschub der 9. Infanterie- 
Division verstärkten Gruppe Wichura zufallen sollte. Dementsprechend 
erhielt die 5. Division vom Generalkommando Larisch, als ihr Angriff auf 
Soissons gerade in Fluß gekommen war, die Weisung, nach Erreichen der 
Höhen von Croucy südwärts gegen die Aisne zu sichern, alle übrigen 
Kräfte aber zu weiterem Angriff nördlich des Flusses nach Westen bereit¬ 
zustellen. Die Division wandte sofort ein, sie habe bereits befohlen, die 
Aisne-Vrücken bei Soissons und Villeneuve zu besetzen. Daraufhin bemerkte 
J) Die Division hatte in derselben Gegend bereits im Januar 1915 angegriffen, 
damals aber die Aisne nicht überschreiten dürfen (Bd. VII, S. 24). 
2) Vgl. auch S. 352,
	        
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