Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Offensive am Chemin des Dames und gegen Reims. 
Bis 26. Mai. Ersatz. Damit und durch Herabsetzung auch der im nahen Osten und am 
Balkan stehenden englischen Divisionen aus neun (bisher zwölf) Bataillone 
bestand Aussicht, die Kader-Divisionen nach und nach wieder zu Voll- 
Divisionen auszufüllen. Insgesamt fehlten dem Heere in Frankreich gegen 
Ende Mai aber immer noch 110000 Mann. Dagegen waren die recht er- 
heblichen Geschützverluste bereits End^ März wieder voll ersetzt. 
Inzwischen wuchs die Zahl der amerikanischen Truppen in 
Frankreich. Beim Eintritt in den Krieg hatten die Staaten über nur 
rund 200000 Mann ausgebildete Soldaten (ohne Marine) verfügt. Nach 
Einführung der allgemeinen Wehrpflicht für alle Männer vom 18. bis 
45. Lebensjahre waren noch 1917 zehn Millionen 21- bis 31jährige ge- 
mustert und davon nach sorgfältiger Auslese etwa ein Viertel eingestellt 
worden. Anfang Mai standen rund 400000 Amerikaner in Frankreich, 
davon einstweilen nur sieben Divisionen Kampftruppen mit allerdings 
sehr starken Beständen. Die am besten ausgebildete 1. Division befand sich 
bei Montdidier in der Front, drei weitere waren an ruhigen Abschnitten 
in Lothringen eingesetzt, zwei noch in der Ausbildung hinter den franzö- 
fischen Linien. Frankreich wie England drängten auf Beschleunigung der 
Truppensendungen, und zwar vor allem an Infanterie- und Maschinen- 
gewehr-Mannschaften, um die in ihren Heeren entstandenen Lücken damit 
schließen zu können. Dazu bot England Ende April eine beträchtliche 
Steigerung des Schiffsraumes für die Überfahrt an und erhielt dafür die 
Zusicherung, daß im Mai die Infanterie von sechs Divisionen vorzugsweise 
befördert und dem britischen Heere zur Verfügung gestellt werden solle. 
Diese Abmachung bedeutete für die Franzosen, die von ihr erst nachträglich 
erfuhren, eine Enttäuschung. 
Bei der Zusammenkunft des Obersten Kriegsrates am 1. Mai 
in Abbeville forderte General Foch, daß im Mai, Juni und Juli min- 
bestens je 120000 amerikanische Infanterie- und Maschinengewehr-Mann- 
schaften einträfen, da die Verluste der kommenden Wochen wahrscheinlich 
noch höher als die bisherigen sein würden; der berechtigte Wunsch des 
Generals Pershing, möglichst bald eine geschlossene amerikanische Armee 
einsetzen zu können, müsse jetzt, wo der Ausgang des Krieges in Frage stehe, 
zunächst zurücktreten. Dem konnte sich General Pershing nicht entziehen. 
Das Ergebnis der Besprechungen war, daß im Juni die gleiche Zahl amerika- 
nischer Truppen wie im Mai gesandt werden und nach dem Ermessen des Gene- 
rals Pershing dem französischen oder britischen Heere zugeteilt werden solle. 
In weiteren Erörterungen wurde erreicht, daß auch das italienische 
Feldheer, das bisher zwei Divisionen nach Frankreich entsandt hatte,
	        
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