Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Offensive am Chemin des Dames und gegen Reims. 
Di» 2s. Mai. die sonst zum Vergasen benutzt worden waren und hier erstmalig mit 
Sprengmunition verwendet wurden. Etwa zwei Drittel aller Minen¬ 
werfer waren als Ersatz für fehlende Artillerie in dem schmalen Angriffs» 
abschnitt der I. Armee eingesetzt, wo sich die beiderseitigen Stellungen im 
allgemeinen sehr viel näher gegenüberlagen als bei der 7. Armee. 
Da alles auf Überraschung ankam, wurde für die Feuervorbe¬ 
reitung auf jegliches Einschietzen verzichtet; sämtliche Schietz- 
grundlagen wurden lediglich errechnet. Ein gewaltiger Feuerüberfall sämt- 
licher Geschütze und Minenwerfer gegen alle erreichbaren Ziele sollte schlag- 
artig den Kamps eröffnen; dann hatte 2Vzstündiges Wirkungsschietzen zu 
folgen, dem sich die Feuerwalze anschloß. Von ihr erwartete man, datz 
sie bis zur Aisne jeden feindlichen Widerstand ertöten werde. 
Besonders verstärkt wurden die Luftstreitkräfte, nachdem der Geg- 
ner bei den bisherigen deutschen Offensiven in kürzester Zeit mit sehr starken 
Flieger-Verbänden zur Stelle gewesen war, dadurch die Überlegenheit in 
der Luft in Frage gestellt und das Vorwärtskommen des Angriffs wie 
auch den Nachschub fühlbar behindert hatte. Im ganzen standen rund 
600 Flugzeuge zur Verfügung. 
Schwierig mutzten sich die Nachschubverhältnisse gestalten, solange 
nicht die Abergänge über den versumpften Ailette-Grund und die teilweise 
patzartig eingeengten Zugänge zum Chemin des Dames ausreichend in- 
standgesetzt waren. Bei weiterem Fortschreiten des Angriffs war ferner 
zu berücksichtigen, datz die einzige in das Angriffsgebiet führende Bahn 
Laon—Anizy—Soissons wegen der zu erwartenden Sprengung des Tun- 
nels bei Laffaux^) nicht sobald wieder verwendbar sein würde. 
Planmäßig und vom Gegner ungestört verlief der Aufmarsch zur 
Schlacht. Der Feind schien keinerlei Verstärkungen herangezogen zu haben 
und keineswegs mit Angriff zu rechnen. 
Z. Der Gegner, 
a) Entwicklung der Gefamtlage^). 
Durch die Einbrüche der deutschen März- und Aprilangriffe war die 
französisch-englisch-belgische Gesamtfront um 55 Kilometer verlängert wor¬ 
den. Das fiel um so mehr ins Gewicht, als die Franzosen gleichzeitig fast 
100 000, die Engländer über 300 000 Mann verloren hatten, die nur zum 
Teil ersetzt werden konnten. 
Dieser Tunnel war beim Siegfried-Rückzug deutscherseits gesprengt, nach dem Ver¬ 
lust der Laffaux-Ecke aber 1917/18 von den Franzosen wiederhergestellt worden. 
2) Anschluß an S. 2S9ff.
	        
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