Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Die Schlacht bei Villers-Bretonneux. 
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anderen „noch nicht vollangriffsfähig" oder ruhe- und ausbildungsbedürftig. 
Auch befanden sich vor allem unter den letzteren Divisionen, die in der 
Michael-Offensive bis zum Schluß eingesetzt gewesen waren und ihre 
hohen Gefechtsverluste (bis zu 4000 Mann) bisher nur sehr unvollkommen 
oder gar nicht ersetzen konnten; bei vier Divisionen des I. Treffens fehlten 
in der Front je 2000 bis 2400 Mann. Von einer Division des II. Treffens, 
die westlich der Avre arg gelitten hatte, hieß es in einer Meldung ihres 
eigenen Kommandeurs: „Sehr viele Kranke, schlechte Stimmung". Die 
Angriffstruppen waren also nichts weniger als vollwertig. 
Der Gegner schien von dem bevorstehenden Angriff Kenntnis zu 
haben, denn er belegte in den letzten Tagen vor dem 24. April die deutschen 
Stellungen und Batterien sowie das Hintergelände, besonders beim 
XI. Armeekorps, mit starkem Feuer, das sich am Nachmittag des 22. April 
zu großer Heftigkeit steigerte und bis zum Morgen des 23.,also des ur¬ 
sprünglich für den Angriff bestimmten Tages, anhielt, dann aber wieder 
nachließ. In der Nacht zum 24. April lag nur noch mäßiges Störungsfeuer 
nebst einigen Feuerüberfällen aus der deutschen Angriffsfront. 
Am 24. April um 445 morgens begann planmäßig die auf zweiund- 24. Ap-u. 
einehalbe Stunde festgesetzte Angriffsvorbereitung durch die Artillerie. Die 
Windverhältnisse begünstigten die Vergasung. So blieb die feindliche 
Gegenwirkung gering. Um 715trat die Infanterie zum Sturm an. Es 
herrschte dichter Nebel, der sich erst gegen 10° hob. 
Der 243., 228. und 4. Garde-Infanterie-Division des XIV. Armee¬ 
korps gelang es im Laufe des Tages, in teilweise schweren Kämpfen bei 
dem auf der Hochfläche beherrschend gelegenen großen Dorfe Villers- 
Bretonneux und westlich davon die bis zu vier Kilometer vor der Front 
liegenden Angriffsziele im wesentlichen zu erreichen. Links davon aber 
blieb der Angriff des XI. Armeekorps und 51. Korps in Anfangserfolgen 
stecken, obgleich sich die eingesetzten Panzerwagen aus dem günstigen Ge- 
lände von Villers-Bretonneux durchaus bewährten und den gegen sie 
austretenden feindlichen Tanks mindestens gleichwertig zeigten. Bei ihrer 
geringen Zahl konnten sie aber das Kampsergebnis nicht entscheidend be- 
einslussen. Im Walde westlich von Villers-Bretonneux verlies die Front 
abends am Wege Fouilloy—€acht), dann zog sie sich etwa 1000 Meter 
östlich an Cachy vorbei über den Westrand von Hangard zum Walde westlich 
von Castel, dessen Ostteil die 13. Insanterie-Division zurückgewonnen hatte. 
Angesichts heftiger, größtenteils schon um 230 in der Nacht begonnener 2s.Apru. 
englischer Gegenangriffe traten bei Villers-Bretonneux ernste Rückschläge 
ein, die sich am Morgen des 25. April fortsetzten; der Gegner konnte den
	        
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