Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Lage westlich von Avre und Trois Domes-Bach. Angriffsvorschläge. 
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nochmals eingehend seine „Ansicht, daß wir keine Teilangrisse und Ham- 
merschläge mehr machen sollen; daß wir uns nur gegen die Engländer 
wenden sollen, bis sie mürbe sind. Daher Fortsetzung von Georgette mit 
allen Kräften, alles daran setzen. Bleiben wir stecken, dann einen neuen 
großen einheitlichen Angriff vorbereiten. Also nicht südlich der Somme 
gegen die Franzosen". Daher wollte er besser auch jetzt noch von den 
soeben vorgeschlagenen Teilangriffen bei der 2. Armee absehen und nur 
den Angriff auf Doullens vorbereiten. Das habe General Ludendorff 
jedoch abgelehnt, „weil wir voraussichtlich einen so großen Angriff nicht 
machen können"1); auch habe er aus den Teilangriff der 2. Armee nicht 
verzichten wollen, sei aber einverstanden gewesen, „wenn die Georgette- 
Operation im Fluß bliebe, daß wir, wenn nötig, auch Kräfte von der 
2. Armee wegziehen dürften". Dann — so folgerte General von Kühl — 
müßte „eventuell der Angriff der 2. Armee unterbleiben". Oberstleutnant 
Wetzell sei seiner (des Generals von Kühl) Ansicht („Angriff gegen die 
Engländer, nur nördlich der Somme, nicht bei der 2. Armee") beigetreten, 
aber General Ludendorff sei abweichender Meinung geblieben. 
Am IZ.April morgens meldete General von Kühl, daß der Angriff iz.April, 
bei Billers-Bretonneux mit den verfügbaren Kräften nur in zwei Ab- 
schnitten: 1. bis Hamel—Cachy und südlich, 2. bis Fouilloy—Cachy durch¬ 
geführt werden könne. General Ludendorff hatte dagegen keine Bedenken, 
bestand auch nicht auf der Ausführung am 20. April, sondern erklärte: 
„Angriff kann am 20. oder 30. sein, nur gute Vorbereitung"^). 
Nochmals trat General von Kühl am lö. April für eine große Offen- ls.Ap»u. 
sive ein, die mit dem Angriff in Flandern zusammenwirken sollte. Dort 
war zwar bei der 6. Armee ein Stillstand eingetreten, um so zuversichtlicher 
beurteilte er aber die Aussichten der 4. Armee^). Er schlug abermals vor, 
auf den Teilangriff der 2. Armee südlich der Somme nötigenfalls zu ver- 
ziehten. General Ludendorfs wollte aber diesen Angriff auch jetzt nicht 
aufgeben. 
Inzwischen war die Front bei Hangard, vor allem aber westlich der 
Avre, nicht zur Ruhe gekommen. Nach Einzelunternehmungen schien sich 
x) Am 9.April hatte Gen. von Kühl über die Ersatzlage gemeldet (Vortragsnotizen 
von diesem Tage): Der 17.Armee fehlten 60000 Mann, es seien für sie aber nur 21000 Mann 
Ersatz vorhanden, so daß jeder Division noch durchschnittlich 1750 Mann fehlen würden. 
Bei der 2. Armee würden die Fehlstellen schätzungsweise 1400 Mann je Division betragen. 
Dazu kämen hohe Offizierverluste. Zum Ausgleich ständen aber nur noch wiedergenesene 
Leichtverwundete und der Jahrgang 1899 zur Verfügung. 
2) Aufzeichnung im Fernsprechbuch des A.O.K. 2. 
3) S. 285. 
Weltkrieg. XIV. Band.
	        
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