Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Schlacht bei Armentiöres und Eroberung des Kemmel. 
eingesetzt seien, und schließlich am 24. April abends, daß am anderen Morgen 
um 4° mit Gas angegriffen werde. General Foch hatte zum Ausdruck 
gebracht, daß die Behauptung der Kemmel-Stellung die größten Opfer 
rechtfertige; gehe sie trotzdem verloren, so lause die Hauptwiderstandslinie 
über Mt. Noir—Mt. Rouge—Poperinghe zur belgischen Stellung am 
Loo-Kanap). 
2Z.Apen. In der Nacht zum 25. April wurden Ppern und Poperinghe (dieses 
mit 16000 Kilogramm) Bomben belegt. Am 330 früh begann die Ver¬ 
gasung der feindlichen Artillerie, die bald nur noch schwach antwortete. 
Nach einer Feuerpause von 530 bis 6° setzte das Zerstörungsfeuer gegen die 
Verteidigungsanlagen ein. Bald stand der Kemmel in Rauch und Flammen; 
die Verteidiger erlitten in ihren hier besonders dicht besetzten Stellungen 
starke Verluste. Am 7°trat die deutsche Infanterie zum Sturm an. 
Den inneren Flügeln der beiden Angriffskorps, 56. Infanterie- 
Division des XVIII. und Alpenkorps des X. Reservekorps, fiel die Haupt¬ 
aufgabe zu, der Sturm auf das Dorf Kemmel und den Kemmel selbst. 
Man hoffte, den Berg durch Amfassung über seine Westausläufer, den 
„Kleinen Kemmel" (mit Windmühle auf der Karte), zu nehmen. Statt 
dessen stürmte der rechte Flügel des Alpenkorps in ununterbrochenem 
Anlauf den Berg frontal. Am 8™ war die höchste Kuppe erreicht, um 8" 
war sie vom Gegner gesäubert, während die 56. Division das Dorf ge¬ 
nommen hatte. Am Mittag hatte die Mitte des Angriffs das Angriffsziel 
erreicht und in nordwestlicher Richtung teilweise bereits überschritten. 
Rechts hingen die 19. und 13. Reserve-Division zu dieser Zeit noch etwas 
ab, links hatte die 4. bayerische Infanterie-Division Dranoutre genommen 
und war zusammen mit der 22. Reserve-Division ebenfalls bis zu ihrem 
Angriffsziel vorgedrungen. In der Mitte aber waren die Truppen vorderer 
Linie, da sie keinen Feind mehr vor sich sahen und einzelne Leute bis 
Clytte und Bruloose vorgekommen waren, im Begriff, den anscheinend 
kaum besetzten Scherpenberg anzugreifen. Sie ließen sich davon aber durch 
die vorhergegangenen Mahnungen der vorgesetzten Stellen abhalten, die 
Nachziehen ausreichender Artillerie als Vorbedingung für weiteres Vor- 
gehen zur Pflicht gemacht hatten. 
In diesem Sinne hatte General Sixt von Armin, nachdem General 
Ludendorff morgens nochmals zur Vorsicht gemahnt hatte, zwischen 
10° und 11° vormittags befohlen, den Angriff fortzusetzen, „sobald das 
erste Angriffsziel fest in unserer Hand und eine ausreichende und reichlich 
mit Munition versehene Artillerie vorwärts gebracht ist"; das XVIII. Re- 
*) Kanal von Loo (15 km nördl. von Poperinghe) nach Furnes.
	        
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