Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Lage bei Einstellung der Michael-Offensive. 
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rechnet wurde. Die Besetzung der bisher nicht angegriffenen Fronten 
nördlich von Arras wurde durch Austausch frischer Divisionen gegen 
abgekämpfte als geschwächt angesehen. Die Kampfkraft der an der Lys- 
Front stehenden Portugiesen wurde gering bewertet. Auch die Kampf- 
kraft der Belgier schätzte man nicht besonders hoch ein. 
Die Franzosen hatten seit dem 23.März nach und nach etwa 90 Kilo- 
meter der Michael-Front übernommen und aus ihren Reserven mindestens 
27 Divisionen, darunter zwei Kavallerie-Divisionen zu Fuß, in vorderer 
Linie eingesetzt, außerdem Teile von drei berittenen Kavallerie-Divisionen. 
Auch das bisher im Küstenabschnitt hinter der belgischen Front stehende 
französische XXXVI. Korps war an der Michael-Front festgestellt worden. 
Die Oberste Heeresleitung rechnete damit, daß die Franzosen an dieser 
Front ihre gesamten noch freien und frei zu machenden Kräfte in absehbarer 
Zeit zu einer größeren Gegenoffensive zusammenfassen würden, und nahm 
an, daß sie dazu durch weitere Schwächung nicht bedrohter Fronten sowie 
Einsatz von Amerikanern und Territorial-Truppen über mindestens 
25 frische Divisionen in Reserve, darunter zwei aus Italien, verfügen 
könnten. 
Die deutsche Offensive sollte so bald und so kräftig wie möglich 
fortgesetzt werden. Ihr Ziel blieb das britische Heer, das — wie es schien — 
bereits stark erschüttert war. Gegen dieses sollte sich die nach dem Miß- 
lingen des Mars-Angriffs befohlene Georgette-Offensive der 6. Armee 
richten. Bon deren Ausgang hing es ab, was weiter zu geschehen habe. 
Vorher war der bereits seit langem beabsichtigte Erzengel-Angriff, 
ein Anternehmen der 7. Armee mit engbegrenztem Ziel, durchzuführen. 
A. Der Erzengel-Angriff der 7. Armee vom 6. bis April. 
Beilage II. 
Der Zweck des Erzengel-Angriffs^) der 7. Armee hatte Ablenkung 
des Gegners vom Hauptangriff der Michael-Schlacht sein sollen, wobei 
letzterer am Südflügel nur bis zum Crozat-Kanal beabsichtigt war. Da- 
durch, daß statt dessen die l8. Armee weit über diesen Kanal hinaus bis 
Montdidier und Royon vorstieß und der Erzengel-Angriff zeitlich immer 
weiter hinausgeschoben wurde, verlor er seinen ursprünglichen Sinn. Nach- 
dem man vorübergehend daran gedacht hatte, ihn vielleicht zu einem 
Angriff bis zur Aisne auszugestalten, blieb ihm bald nur Sicherung der 
linken Flanke der 18. Armee als Aufgabe, und schließlich wurde er zu einem 
Vgl. 6.73, 77, 85 f., 168, 181 f., 185 ff., 213, 216, 234, 246.
	        
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