Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive). 
ZV. MZrz. raschung nicht preiszugeben, die für die Nacht zum ZI. März befohlene 
einleitende Inbesitznahme von Brückenköpfen aus dem südlichen Oise-Ufer 
auf die Nacht vor dem Angriff selbst verschoben worden war; wann dieser 
selbst stattfinden sollte, blieb noch offen. 
Bis zum Abend des 30. März wurde mehr und mehr klar, daß an 
Fortsetzung der Angriffe im großen am 31. nicht zu denken war: Der linke 
Flügel der 2. Armee hatte kaum Fortschritte gemacht, die 18. Armee war 
auf eine geschlossene Front der Franzosen gestoßen, deren Aufmarsch sie 
nicht mehr wesentlich hatte stören können; 20 französische Divisionen 
schienen dort bereits zur Stelle zu sein*). Die ursprüngliche eigene Über¬ 
legenheit an Artillerie und in der Luft war geschwunden. 
Schweren Herzens mußte General Ludendorff auf unmittelbare 
Fortführung der als Entscheidungsoperation gedachten Michael-Offensive 
im bisherigen Umfange verzichten. Er war aber überzeugt, daß es gelingen 
werde, sie wieder in Gang zu bringen und dann doch noch zum Ziele zu 
kommen. Nächste Aufgabe blieb die Inbesitznahme von Amiens als des 
bedeutendsten Eisenbahnknotenpunktes im nördlichen Frankreich. Wenn 
er genommen war, war die Verbindung zwischen Engländern und Fran¬ 
zosen akf die unterhalb dieser Stadt zur Somme führenden Bahnen be¬ 
schränkt, deren Leistungsfähigkeit gering war; die Trennung beider Gegner 
schien dann weitgehend erreicht. Sie sollte zu einem Schlage gegen die 
Engländer ausgenutzt werden, der aber zunächst nicht mehr gegen ihren 
Südflügel gerichtet werden konnte. Bereits um 6" nachmittags befahl 
die Oberste Heeresleitung daher, den Georgette-Angriff der 6. Armee 
nunmehr durchzuführen, sobald es die Wetterlage irgend zulasse, und den 
Angriff Flandern der 4. Armee vorzubereiten, soweit das mit eigenen 
Kräften möglich sei. 
Als dann am späten Abend des 30. März die 18. Armee meldete, 
daß sie am nächsten Tage „zu halten und nicht weiter anzugreifen" beab¬ 
sichtige, war General Ludendorfs damit einverstanden, verlangte jedoch, 
daß der rechte Flügel (III. Armeekorps) noch weiter vorwärts gehe. Ihm 
sollten dazu am 1. April zwei Divisionen der 2. Armee unterstellt werden, 
die südlich von Moreuil die Avre zu überschreiten und dann nach Nord¬ 
westen vorzustoßen hatten, damit die 2. Armee weiter vorkomme und die 
von Süden nach Amiens führenden Bahnlinien erreiche. 
Die 2. Armee ordnete für den 31. März an, daß das XIV. Armee¬ 
korps die bei Hamel erzielten Anfangserfolge erweitern, das 51. Korps 
den Angriff mit aller Kraft über Avre und Noye fortsetzen solle, wobei der 
i) Tatsächliche Stärke der Franzosen S. 240.
	        
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