Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive). 
zo. mag. schen Infanterie-Division nicht, beim Dorfe Roye und östlich davon Boden 
zu gewinnen; die Höhen.von Gury beherrschten hier das Gelände weithin. 
Heftige französische Gegenangriffe gegen die Flanke der 242. Division 
konnten nachmittags abgewiesen werden. General von Webern zog, um 
der Gefahr eines Durchbruchs vorzubeugen, die 36. Infanterie- und 
47. Reserve-Division, beide bereits geschwächt, gegen Lassigny vor. 
Beim IV. Reservekorps hatte auf Befehl des Armee-Oberkomman- 
dos die 7. Reserve-Division am 29. März die Stellung bei Lassigny vom 
XVII. Armeekorps übernommen. Unter diesen Umständen hatte General 
von Conta gegen den Angriff am 30.März Bedenken vorgebracht: Da es sich 
um das Durchbrechen einer gründlich vorbereiteten Stellung in schwierigem 
Gelände handele, reiche die Vorbereitungszeit vor allem für die Artillerie 
nicht aus. Auch schien sich der Gegner erheblich verstärkt zu haben. Starkes 
Störungsfeuer lag auf den deutschen Stellungen. Das Armee-Ober- 
kommando glaubte aber mit Rücksicht auf die Gesamtlage diesen Vor- 
stellungen nicht Rechnung tragen zu können. Am 30. März trat um 7^° 
früh zunächst nur der rechte Korpsflügel, 7. Reserve- und 103. Infanterie- 
Division, zum Angriff an; der linke sollte sich erst anschließen, wenn Dive- 
le Franc und der Mont Renaud bei Royon genommen waren. Die frisch 
eingesetzte 3. bayerische Infanterie-Division wurde zwischen Lagny und 
Beaurains als Reserve bereitgestellt. Ziel des Angriffs war der Matz-Bach, 
der nur mit Genehmigung der Obersten Heeresleitung überschritten 
werden sollte. Die 7. Reserve-Division, bereits zum zweiten Male ein- 
gesetzt, nahm nach schwerem Kampf Plessis und drang in den Bergwald 
südlich davon ein, litt aber bald erheblich unter Flankenfeuer von rechts 
von den bisher nicht angegriffenen Höhen von Gury, wie auch von links, 
wo die 103. Division über die Höhen von Plemont nicht hinauskam. 
Schließlich warf um 6® abends ein heftiger französischer Gegenangriff die 
Division aus Lassigny zurück; sie verlor über 3000 Mann, davon fast 
1700 Vermißtes, und sammelte sich erst wieder einige Kilometer nördlich 
des Ortes. Weiter links waren die 37., 34. und 33. Infanterie-Division 
im feindlichen Abwehrfeuer über bescheidene Anfangserfolge nicht hinaus- 
gekommen. Die 34. Division war so erschöpft, daß sie herausgezogen 
werden mußte. Die einzige noch frische, 3. bayerische Infanterie-Division 
hatte zur Schließung der Lücke bei Lassigny eingesetzt werden müssen. 
Der Angriff des 30. März war mit 22 deutschen Divisionen gegen 
18 englische und französische Infanterie- und drei Kavallerie-Divisionen^) 
1) Die Franzosen berichteten über mehr als 800 Gefangene und 50 erbeutete Masch.Gew« 
2) Beil. 38 f.
	        
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