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Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive).
28.!ma*8. Unterdessen waren in der Nacht Teile des XIII. Armeekorps nörd-
lich von Albert durch den Wald von Aveluy vorgestoßen. 90 Gefangene,
die dabei eingebracht wurden, gehörten vier verschiedenen Divisionen an
und machten einen recht schlechten Eindruck. Das XXXIX. Reserve-
korps erfuhr hierüber, daß der Gegner den Wald „fluchtartig" räume.
Als aber sein linker Flügel nachmittags ebenfalls in ihn einzudringen
versuchte, stieß er aus hartnäckigen Widerstand, und abends wurde der Wald
auch vom XIII. Armeekorps wieder geräumt. Das XXIII. Reserve-
korps erzielte südlich von Albert einen örtlichen Erfolg, indem die frisch
eingesetzte 50. Reserve-Division Dernancourt nahm. Dagegen scheiterte
am Nachmittag ein gegen Buire und Treux versuchter Angriff seiner schon
vorher ablösungsbedürftigen 13. Infanterie-Division unter beträchtlichen
Verlusten; sie hatte nunmehr über die Hälfte ihrer Offiziere verloren. Den
beiden Divisionen hatten P/sbritische gegenüber gestanden.
Vom XIV. Armeekorps sollte die I. Infanterie-Division dem Geg-
ner südlich der Somme in Flanke und Rücken stoßen, während die 4. Garde-
Infanterie-Division und die Garde-Ersatz-Division des 51. Korps auf
Grund neuerer Weisungen über die Linie Morcourt—Vauvillers in der
Front angriffen. Dem wich der Gegner aus. Auf Veranlassung des Gene-
rals Lud endorff verlangte General von Hosacker rücksichtslose Verfolgung,
um die von Amiens südwärts nach Moreuil und Ailly-sur Noye führenden
Eisenbahnen zu erreichen. Dem Feinde nachdrängend, gelangten bis 4°
nachmittags die I. Division, 4. Garde-Division und Garde-Ersatz-Division
bis vor die Amiens-Stellung Hamel—Marcelcave. Nach halbstündiger
Vorbereitung durch starke Artillerie trat ihre Infanterie um435 nachmittags
zum Sturm an, der aber nur gegen Marcelcave gelang. Unterdessen hatte
sich die 208. Infanterie-Division über Wiencourt und Guillaucourt süd-
wärts gegen den Luce-Abschnitt gewandt. Der vor ihr über offenes Feld
zurückweichende Gegner erlitt starke Verluste, hielt aber das südliche Bach-
ufer. Die 243. Infanterie-Division war bereits vor Eaix auf Widerstand
gestoßen, den sie erst abends zu brechen vermochte. Damit kam das Vor-
gehen auch hier zum Stehen. Den zwischen Somme und Luce-Bach an¬
greifenden fünf deutschen Divisionen hatten fünf bereits stark geschwächte
englische Infanterie- und eine Kavallerie-Division gegenüber gestanden.
Die Kämpfe der IL. Armee.
Da die 18. Armee die für den 27. März befohlene Linie noch nicht
überall erreicht hatte und sie auch erst auf besonderen Befehl der Obersten