Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

202 Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive). 
und Walkürenritt) unter Fortfall des Mars/Süd-Angriffs beschränkt 
werden könnten. Neu war serner, daß in Flandern neben Georgette nun 
auch' ein Schlag gegen die Belgier geführt werden sollte. 
Unterdessen begannen sich aber die Verhältnisse auf der Feindseite 
entscheidend zu ändern. 
2.Einsetzung eines gemeinsamen Oberbefehlshabers 
bei den Gegnern^). 
-«.Msrz. Bei einem Zusammentreffen zwischen Feldmarschall Ha ig und 
General Potain in Dury am 24. März abends waren die Ansichten hart 
aufeinandergestoßen. Ersterer sah in den Maßnahmen der französischen 
Führung den Beginn des Ausweichens nach Südwesten und damit der 
Trennung vom englischen Heere. General Potain aber verlangte, daß 
die Engländer wenigstens bis zum Eintreffen der französischen l. Armee 
südlich der Somme schärferen Widerstand leisten und ihre Reserven mehr 
am Südflügel versammeln sollten. Da nach wie vor Feldmarschall Haig 
einem Rebenangriff bei Arras, General Potain einen solchen in der Cham- 
pagne erwartete und beide diese Abschnitte nicht entblößen wollten, war 
eine Einigung nicht zu erzielen. Feldmarfchall Haig erbat von seiner Re¬ 
gierung den sofortigen Besuch des Reichsgeneralstabschefs Generals 
Wilson und des Vertreters des Kriegsministers^) Lord Milner. General 
Potain forderte Eingreifen der französischen Regierung, um die Engländer 
zu größerem Widerstand zu veranlassen. 
In Paris war man wegen der militärischen Lage lebhaft beunruhigt. 
Schon am Tage vorher waren der Präsident der Republik und Minister- 
Präsident Elemenceau über den Ernst der Lage aufgeklärt worden; wenn 
der Gegner nicht baldigst aufgehalten würde, könne eine Bedrohung von 
Paris eintreten. Die am 23.März begonnene Beschießung der Hauptstadt 
durch deutsche Ferngeschütze dauerte an und vermehrte die Aufregung. 
Vorübergehend dachte man an Verlegung der Regierung nach außerhalb. 
Der Chef des Generalstabes, General Foch, legte in einer Denkschrift 
dar: Die größere Gefahr liege augenblicklich nördlich der Somme. Hier 
seien die wichtige Bahnlinie Amiens—Doullens—St. Pol und die Kohlen- 
bergwerke von Bothune bedroht, in dieser Richtung müsse Feldmarschall 
Haig jeden Fußbreit Boden verteidigen. Inzwischen sei mit größter Be¬ 
schleunigung eine starke französische Kampfgruppe nordöstlich von Amiens 
') Anschluß an S. 173 f. und 138f. 
2) Kriegsminister war Lloyd George selber.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.