Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

Fortgang der Kämpfe. 17. Armee. 
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lungen Munition heranzuschaffen, kostete aber Zeit, da diese abseits der 
festen Wege bei den Feuerstellungen des 21. März geholt werden mutzte. 
So war vor dem 2b. an Wiederaufnahme des Angriffs nicht zu denken, 
und damit verschob sich auch der Mars/Nord-Angriff, der dem Süd-Angriff 
folgen sollte. 
Auch der rechte Flügel des XVIII. Armeekorps (6. bayer. und 
221. Fnf.-Div.) vermochte gegen Boyelles und an der Iudas-Ferme nur 
wenig Raum zu gewinnen. Auf Stellungen und Hintergelände des 
VI. Reservekorps hatte schon seit der Nacht starkes, sich steigerndes 
feindliches Artilleriefeuer gelegen. Nachdem die Oberste Heeresleitung 
am 22. März die hohen Verluste scharf gerügt und wiederholt auf gründ¬ 
liche Artillerievorbereitung hingewiesen hatte, wollte General von dem 
Borne nunmehr zunächst seine Artillerie ausreichend wirken lassen und 
hatte den Angriff daher bei der starken Übermüdung seiner Truppen erst 
auf 4<> nachmittags angesetzt. Unterdessen deuteten ausgedehnte Brände 
hinter der englischen Front auf baldigen Rückzug des Gegners; in Bapaume 
stauten sich abziehende Kolonnen und Truppen, die seit Mittag unter 
Feuer genommen wurden. Oberste Heeresleitung, Heeresgruppen- und 
Armee-Oberkommando drängten vorwärts, um den—wie sie annahmen — 
von der 2. Armee bereits im Rücken gefaßten Gegners nicht entkommen 
zu lassen. Am frühen Nachmittag sagte ein Fernschreiben des Generals 
Ludendorff: „Aufgabe der 17. Armee besteht heute und in den folgenden 
Tagen in rücksichtslosem Vorgehen Richtung Doullene. Ich hoffe, daß 
dadurch der Mars-Angriff entbehrlich wird". Zusammen mit dem VI. Re¬ 
servekorps sollte — wie General von Below nunmehr befahl — das 
XVIII. Reservekorps „unter Aufbietung aller Energie" nach Westen, das 
XIV. Reservekorps auf Riencourt vorstoßen; das XI. Armeekorps hatte 
„unter allen Umständen bis Beaulencourt" durchzubrechen; es komme 
„daraus all, einen großen Erfolg auszunutzen". 
Aber erst von 5° nachmittags an kam der Angriff in Gang. Beim 
XVIII. Armeekorps drang die 2. Garde-Reserve-Division, unbeküm- 
mert um ihre Flanken, in erbittertem, verlustreichem Kampfe in Ervillers 
ein, dagegen kamen die III. Infanterie-Division bei Mory und der rechte 
Flügel des VI. Reservekorps (17. Inf. Div.) bei Vaux nicht vorwärts. 
Unterdessen aber hatten 5.bayerische Infanterie-Division, 1. Garde- 
Reserve-Division und 196. Infanterie-Division die feindlichen Stellungen 
durchbrochen und drängten dem weichenden Feind etwa fünf Kilometer 
weit bis zur großen Straße Arras—Bapaume—Pöronne nach. Bapaume 
war um 12 3° nachts in deutscher Hand. 
l) S. 169.
	        
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