Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Große Schlacht in Frankreich (Michael-Offensive). 
23. März, gewesen war; auch weiterhin war der englische Widerstand nur gering. 
Auf gleicher Höhe mit den Nachbarkorps rechts und links machte die Ver¬ 
folgung rasche Fortschritte, der Feind zog eiligst über die Somme ab und 
sprengte die Brücken. Gegen 10 mittags erreichte das Korps den Fluß, 
fand aber hier so heftigen Widerstand, besonders durch Maschinengewehre 
in den Buschbeständen der versumpften Talniederung, daß alle Übergangs' 
versuche scheiterten. Einige Kompanien der 113. Division, die abends 
bei St. Christ und Falvy das Westufer erreichten, erlitten dort so schwere 
Verluste, daß sie wieder zurückgenommen wurden. Frische feindliche Kräfte 
schienen gegenüber zu stehen; ein Gefangener sagte aus, daß sein Regiment 
nach vierzehnstündiger Fahrt auf Lastkraftwagen soeben aus Flandern 
angekommen sei. 
Beim IX. Armeekorps hatte ein der 45. Reserve-Division zugeteiltes 
Regiment der 231. Infanterie-Division bereits um 4° morgens nach hartem 
Kampf gegen feindliche Nachhuten Aubigny genommen; um 1° nach- 
mittags nahm es Ham und bildete südlich der Somme einen Brückenkopf. 
Zwischen 4" und 5°nachmittags drang aber von Südwesten der Gegner 
wieder in Ham ein, er wurde von der 45. Reserve-Division in heftigen 
Kämpfen abermals aus der Stadt vertrieben. Teile der 5. Garde-In- 
fanterie-Division, die bereits seit 1216 mittags bei Pithon über die Somme 
ging, griffen in diese Kämpfe ein. Sie dauerten hart südlich von Ham 
bei der 45. Reserve-Division am'Abend noch an. Die Garde-Division fand 
bei weiterem Vorgehen auf Brouchy starken Widerstand; heftiges Artillerie- 
feuer schlug von Golancourt herüber; erst nach Mitternacht konnte sie 
Brouchy.nehmen, Teile stießen bis Golancourt vor. Unterdessen hatten 
unterhalb von Ham auch die 50.und 231. Infanterie-Division die Somme 
erreicht, ohne sie einstweilen überschreiten zu können; elftere erlitt durch 
feindliche Tiefflieger empfindliche Verluste, besonders an Pferden. Das 
Korps hatte jetzt alle Divisionen eingesetzt. In Ham waren große Vorräte 
erbeutet worden. 
Beim XVII. Armeekorps wurde die 238. Infanterie-Division bei 
St. Simon durch heftiges Maschinengewehrfeuer am Überschreiten des 
Kanals gehindert. Dagegen hatte die I. bayerische Infanterie-Division 
durch schnelles Zufassen im Morgengrauen die Brücke im Nordteil von 
Iussy in ihre Hand gebracht und den Ort vom Feinde gesäubert. Zwischen 
diesen beiden Divisionen erzwangen auch die 3b. und 10. Infanterie- 
Division den Abergang. Mittags überschritten sie und die 1. bayerische 
Division die Bahnlinie Ham-Tergnier und erreichten im Kampf mit 
feindlichen Nachhuten, deren Widerstand sich allmählich verstärkte, die Linie 
Ollezy—Cugny—Wald südwestlich von Detroit. Besonders heftig hatte
	        
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