Volltext: [Der Weltkrieg 1914 bis 1918 / Die militärischen Operationen zu Lande ] ; Der Weltkrieg 1914 bis 1918. Die militärischen Operationen zu Lande. 14,1 Die Kriegführung an der Westfront im Jahre 1918 : [Hauptbd.] (14,1 1944)

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Die Vorbereitung der deutschen Westoffensive. 
Der Michael-Angriff hatte etwa am 20. März, die Angriffe Mars linker 
Flügel und Erzengel hatten wenige Tage später, nach Umgruppierung 
der Michael-Artillerie, zu beginnen. Der Michael-Angriff sollte die feind¬ 
liche Front durchbrechen „mit dem Ziel Linie La Fere (linker Flügel)— 
Ham—Poronne und dann in Verbindung mit Mars linker Flügel über 
Peronne—Arras vordringen". Der Angriff Erzengel sollte „lediglich ab¬ 
lenken" und hatte den Besitz der Höhen östlich des Oise/Aisne-Kanals zu 
erstreben. Neu war der Hinweis, daß, falls der Michael-Angriff stecken¬ 
bleibe, ein Angriff über die Front der 3.Armee (Roland) in Betracht käme. 
Während der Angriff „Mars rechter Flügel" nicht weiter zu bearbeiten 
war, sollten die Vorbereitungen für die Angriffe Georg I und II so heiter 
betrieben werden, daß sie Anfang April beendet waren. Bei Georg I 
durfte nur noch mit etwa 30 Divisionen der Obersten Heeresleitung ge¬ 
rechnet werden. 
Bezüglich der übrigen Angriffsvorbereitungen an den Fronten der 
Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht wurden die 
schon erwähnten Entscheidungen^) getroffen. Anordnungen für demonstra¬ 
tive Unternehmungen sollten folgen. 
Der Entschluß der Obersten Heeresleitung war auf Grund langer und 
reiflicher Überlegungen zustande gekommen, bei denen das Für und 
Wider in jeder Hinsicht sorgfältig abgewogen worden war. Das Ergebnis 
hielt sich im Rahmen der Richtlinien, die General Ludendorff am II. No¬ 
vember 1917 in Möns gegeben hatte. Auch die Angriffsstelle war so ge¬ 
wählt, wie er es schon damals vom taktischen und operativen Standpunkt 
als wünschenswert bezeichnet hatte. Die Ideallösung freilich, die ihm mit 
einer zeitlichen Zusammenfassung der Mars- und Michael-Angriffe auf 
der Front von Arras bis zur Oise vorgeschwebt hatte, war wegen der 
Begrenztheit der verfügbaren Kräfte, insbesondere der artilleristischen 
Kampfmittel, nicht zu verwirklichen, und nur ungern hat sich General 
Ludendorfs unter dem Zwang der Verhältnisse später zu der Aushilfe ent¬ 
schlossen, der Michael-Operation durch zeitlich nachfolgende Teilangriffe 
beiderseits der Scarpe und südlich der Oise vermehrte Breitenausdehnung 
zu geben. Der Schwerpunkt der Operation sollte nach gelungenem takti¬ 
schen Durchbruch auf das Vorgehen der 17. und 2. Armee im Raum 
nördlich der Somme (abwärts von Peronne) gelegt werden, während 
der lö. Armee nur die Flankendeckung an der Somme-Strecke Peronne— 
Ham und am Erozat-Kanal zugedacht war. 
J) S. 70 ff.
	        
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